Bei guten und relativ warmen Verhältnissen verlief die letzte Chiemsee-Wasservogelzählung des Jahres am 14.12.2024. Mit insgesamt 14.489 Wasservögeln lag die Zahl ziemlich genau im Dezember-Mittel der letzten 13 WVZ-Saisons (15.073 Ind.); betrachtet man aber die letzten 7 Saisons, wurden allerdings nur im Dez. 2021 mit 15.960 Ind. mehr Vögel gezählt. Diese Größenordnung der anwesenden Wasservögel ist seit Oktober recht beständig: Oktober: 14.242 ind., November: 14.149 Ind. und Dezember: 14.489 Ind.

Über die Zählung selbst lässt sich nicht viel Ungewöhnliches berichten. Betrachtet man als Vergleich die Dezember-Werte der vorangegangenen 12 WVZ-Saisons, gab es Ausschläge nach oben bei den Höckerschwänen mit einem Dezember-Maximum von 138 Ind., ähnlich bei Schnatterente (300 Ind., dritthöchster Wert) und Krickente (467 Ind., zweithöchster Wert). Ebenso präsentieren sich die Taucher zahlenmäßig überdurchschnittlich: Zwergtaucher (60 Ind., höchster Wert), Schwarzhalstaucher (54 Ind., dritthöchster Wert) und Prachttaucher (wie vergangenes Jahr 31 Ind.).

Demgegenüber stehen die Werte von Tafelente, mit 509 Ind. niedrigster Dezember-Wert und Kolbenente (7 Ind., zweitniedrigster Wert). Außerdem waren auch die Möwen durchgängig unterdurchschnittlich vertreten.

Der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (6.109 Ind. / 42,2%), Reiherente (3.549 Ind. / 24,5%), Stockente (1.067 Ind. / 7,4%), Graugans (776 Ind. / 5,4%), Tafelente (509 Ind. / 3,5%), Krickente (467 Ind. / 3,2%), Schellente (336 Ind. / 2,3%), Schnatterente (300 Ind. / 2,1%), Lachmöwe (288 Ind. / 2%), Haubentaucher (214 Ind. / 1,5%).

Die Verteilung der Top-5-Arten auf die verschiedenen Zählstrecken. Auffällig ist, dass sich an den zwei Stellen mit den größten Wasservogelmengen (Chiemsee-Westufer bzw. Schützing bis Hagenau am Ostufer) das Verhältnis zwischen Blässhuhn und Reiherente geradezu gegensätzlich darstellt: Am Westufer dominiert das Blässhuhn, während am Ostufer die Reiherente deutlich zahlreicher ist:

Das Verhältnis zwischen Schwimmenten, Tauchenten und Blässhuhn in dieser Saison von Sept-Dez. Der Anteil der Tauchenten schnellt im Oktober sprunghaft in die Höhe und nimmt seither langsam aber beständig ab, während das Blässhuhn eine leichte und beständige Zunahme zu verzeichnen hat. Der Schwimmentenbestand scheint dahingegen stark wasserstandsabhängig zu sein (siehe auch meine Zusammenfassung zur letzten WVZ-Saison):

Die nächste Zählung findet dann wieder am Samstag, 11.01.2025 statt. Bitte rechtzeitig melden, wenn eine Zählstrecke nicht wahrgenommen werden kann, damit wir entsprechend für Ersatz sorgen können.

Weiterhin habe ich noch die aktuellen Zahlen der parallel laufenden Kormoran-Schlafplatzzählung zusammengestellt:

  • RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham: 134 Ind.
  • RO2 Inn bei Fischbach: ???
  • RO3 Inn-Altwasser Pfaffenhofen: 0 Ind.
  • RO4 Inn bei Pfraundorf: 0 Ind.
  • RO5 Happinger See: nicht mehr geprüft
  • RO6 Langbürgner See: 126 Ind.
  • RO Prien/Osternach: 0 Ind.
  • RO Hartsee (Eggstätt): 37 Ind.
  • RO Hofsee (Eggstätt): nicht mehr geprüft
  • TS2 Tiroler Ache/Lachsgang: 0 Ind.
  • TS3 Waginger See: 0 Ind. (?)
  • TS4 Alz nördl. Truchtlaching (Poing): 0 Ind.
  • TS5 Hirschauer Bucht: nicht mehr geprüft
  • TS6 Krautinsel: nicht mehr geprüft
  • TS Bansee (Seeon): 7 Ind.   
  • TS Seebruck-Esbaum: 28 Ind.   
  • TS Tachinger See: nicht mehr geprüft
  • BGL Ainring: 18 Ind.

Auffällig ist hier die starke Fluktuation an den verschiedenen Schlafplätzen. Während Ainring zu Sainsonbeginn noch den größten Schlafplatz verzeichnete, sind mittlerweile der Inn bei Freiham und der Langbürgner See am bedeutendsten. Andere Schlafplätze haben sich mittlerweile komplett aufgelöst: Inn-Altwasser Pfaffenhofen, Prien/Osternach.