Kormoran-Schlafplatzzählung 2024/25 – Aufruf um Mithilfe

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) organisiert zusammen mit dem Landesfischereiverband Bayern (LFV) im Auftrag des Landesamts für Umwelt (LfU) in der Saison 2024/25 wieder eine bayernweite Schlafplatzzählung des Kormorans. Diese Zählungen finden turnusmäßig alle zwei Jahre statt und sollen über die Jahre hinweg die Entwicklung der Rastbestände in Bayern erfassen, um belastbare Zahlen und Argumentationshilfen zum Thema Bestandsentwicklung, Fraßschäden und Vergrämung zu liefern.

Für die Erfassung der Bestände macht man sich der Eigenschaft zunutze, dass sich die Kormorane aus einem gewissen Umkreis in größerer Zahl zur Dämmerungszeit an einem geeigneten (meist ungestörten) Schlafplatz sammeln, um dort zu übernachten. Dort lassen sie sich dann abends bei Sonnenuntergang zählen. Die Zählungen selbst sind auf die Termine um die monatlichen Wasservogelzählungen (Wochenende zur Monatsmitte zwischen September und April) gelegt. Aus unserer Region (Landkreise Rosenheim/Traunstein und Berchtesgadener Land) sind eine Handvoll Schlafplätze bekannt, bei weiteren ist der Status momentan unklar. Wir rufen an dieser Stelle zur Mithilfe bei der Zählung auf. Es soll ein möglichst vollständiges Gesamtbild der bei uns anwesenden Kormorane ermittelt werden. Dafür würden wir uns freuen, wenn sich Freiwillige finden, die uns entweder besetzte Schlafplätze melden oder sogar bereit sind, die Schlafplatzzählungen durchzuführen. Wer Fragen dazu hat oder mitmachen möchte, kann sich gerne bei uns melden: info@oag-chiemsee.de. Wir würden dann die Zählung für die Region koordinieren und mit dem LBV abstimmen.

Die Ergebnisse früherer Zählungen finden Sie auf der Website des Bayerischen Landesamtes für Umwelt: https://www.lfu.bayern.de/natur/vogelschutzwarte/kormoranmanagement/index.htm

Vielen Dank

Eure OAG-Chiemsee

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse September 2024

starker Dauerregen, hoher Wasserstand, unangenehmer Westwind, hoher Wellengang, eingeschränkte Sicht, Temperaturen nicht weit entfernt vom Nullpunkt – die Verhältnisse zum Zähl-Saisonauftakt am 14. September konnten kaum schlechter sein!

Nicht ganz verwunderlich ist daher, dass die Zahlen durchgehend auf niedrigem Niveau liegen und auch nicht in allen Bereichen mit den Zahlen der vergangenen Saisons vergleichbar sind; insgesamt waren es dementsprechend gerade mal 6.326 Wasservögel – verglichen mit den 12.293 Ind. im vergangenen September nur gut die Hälfte! Was bei nüchterner Betrachtung erschreckend wirkt, kann bei genaueren Analysen in Teilen etwas relativiert werden.

Vielleicht hilft bei der Vergleichs-Analyse auch die Aufteilung in Artengruppen:

Artgruppe09/202409/2023Mittel 2018-2023%-Abweichungen zu 2023 / Mittel 2018-2023
Schwäne/Gänse128110758411,56% / 21,91%
Schwimmenten31869791145,62% / 34,91%
Tauchenten11692572304345,45% / 38,42%
Säger371786320,79% / 58,73%
Taucher22437747159,42% / 47,56%
Kormorane/Reiher/Störche7421517034,42% / 43,53%
Rallen43116378563967,59% / 76,45%
Limikolen, Möwen, Seeschwalben6476313488,39% / 4,75%

Was auffällt: die Gruppen der Schwäne/Gänse und Limikolen/Möwen/Seeschwalben sind – verglichen mir den Vorjahren eindeutig unterrepräsentiert. Erklärbar sicherlich auch durch den hohen Wasserstand: den Limikolen boten sich keine Uferrastplätze mehr an und die Möwen / Graugänse lockten eher die überschwemmten Wiesen der Umgebung an. Eine ähnliche Erklärung – aber nicht ganz so gravierend – ist vermutlich auch für die Schwimmenten / Reiher gültig.

Bei den Tauchern kann man annehmen, dass durch die schlechte Sicht mit Wellengang und Gischt diese nicht alle im offenen Wasser erkannt werden konnten. Bleiben noch die zahlenmäßig größten Gruppen: Tauchenten und Rallen. Hier ist davon auszugehen, dass die ermittelten Zahlen mit einer geschätzten Abweichung von ca. 10-20% realistisch sind. Bei den Blässhühnern gab es tatsächlich auch schon Jahre mit geringeren September-Zahlen. Die Tauchenten, und hier insbes. die Reiherente, scheinen sich meiner Einschätzung nach in diesem Herbst bisher noch nicht in den Mengen am See aufzuhalten, wie in der Vergangenheit üblich.

Betrachtet man die einzelnen Gebiete, so sind die größten Bestands-Einbrüche für den Aiterbacher Winkel (389 vs 1.778 Ind) und die Hirschauer Bucht (1.000 vs 3.895 Ind) zu verzeichnen.

Sicherlich auch ganz klar den Wetterverhältnissen geschuldet ist die geringe Artenzahl gewesen. Spitzenreiter war der Irschener Winkel mit gerade mal 16 Arten – wenig, verglichen mit dem September 2023, an dem es dort 20 Arten waren und am Aiterbacher Winkel sogar 23.

Hier noch der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (4.311 Ind / 68,1%), Reiherente (505 Ind / 8%), Tafelente (380 Ind / 6%), Kolbenente (245 Ind / 3,9%), Stockente (185 Ind / 2,9%), Haubentaucher (166 Ind / 2,6%), Höckerschwan (127 Ind / 2%), Kormoran (62 Ind / 1%), Löffelente (52 Ind / 0,8%), Zwergtaucher (51 Ind / 0,8%).

Die Artenzusammensetzung und Gesamtmengen an den verschiedenen Zählstrecken

Wasservogelzählung Chiemsee: Saison 2023/24 in Zahlen

  • 8 Zähltage zwischen 16.09.2023 und 13.04.2024
  • 14 Zählstrecken
  • 27 Zähler – davon ca. 18 regelmäßig
  • ca. 135h Gesamt-Aufwand an 8 Zähltagen; d.h. pro Zähltag fast 17h
  • 75 Wasservogel-Arten (vergl. 2022/23: 63)
  • 74.628 gezählte Wasservögel (vergl. 2022/23: 80.676)
  • Maximum: 19.616 Wasservögel am 14.10.2023
  • Minimum: 1.791 Wasservögel am 13.04.2024
  • Maximal 42 Arten am 14.10.2023 und 16.03.2024
  • Minimal 30 Arten am 17.02.2024
  • Art mit der höchsten Tagessumme: Blässhuhn mit 9.868 am 14.10.
Verteilung der Wasservogel-Gruppen pro Zählmonat

Weitere Informationen mit vielen weiteren Grafiken sind auch kompakt in folgendem Dokument erhältlich: OAG-Chiemsee-Stammtisch_04-2024_Rueckblick-WVZ

OAG-Stammtisch April 2024: Alpenvogelmonitoring, Jahresrückblick in Grafiken, Wasservogelzählung Saison 2023/24

Ganz im Zeichen der von BfN, DDA, LfU Bayern und LBV in diesem Jahr stark beworbenen Monitorings für alpine Vögel stand der erste Teil des Stammtisch-Abends. Über 20 interessierte Teilnehmer bekamen dabei von Alexandra Fink, LBV Hilpoltstein einen Überblick über die unterschiedlichen Optionen präsentiert, die es gibt, um Vögel im Gebirge zu erfassen und zu bewerten. Leider existieren für den Lebensraumtyp Alpen bisher keine belastbaren Zahlen, um fundierte Aussagen über Zustand und Entwicklungstendenzen zu machen. Für die anderen deutschen Hauptlebensraumtypen Agrarland, Wälder, Siedlungen, Binnengewässer und Küsten/Meere bilden diese Zahlen – auch Indikatoren genannt – bereits ausreichend gute Werte ab. Aus diesen Zahlen lässt sich ableiten, ob Deutschland wirksam den gesetzten Biodiversitäts-Zielen näher kommt. Möglichkeiten zur (ehrenamtlichen) Unterstützung im alpinen Bereich gibt es verschiedene, die sich stark von Arbeits-Umfang und Verwertbarkeit unterscheiden. Die Spanne reicht von klassischen Gelegenheitsbeobachtungen im Gebirge, die via ornitho.de notiert werden bis hin zu bekannten Programmen der Monitorings seltener Brutvögel (MsB, Spechte/Eulen) und häufiger Brutvögel (MhB). Es hat sich herausgestellt, dass der Arbeitsaufwand des klassischen Monitorings häufiger Brutvögel mit seinen 4 Begehungen im Frühjahr, insbesondere im Hochgebirge, viele Kartierer abgeschreckt hat. Als Anpassung wurde das Monitoring Hochgebirgsvögel (MHg) neu aufgesetzt, das Zählgebiete im Hochgebirge jenseits der Baumgrenze im Fokus hat. Hierfür ist nunmehr nur noch eine Begehung im Frühsommer nach Schneeschmelze durchzuführen. Auch das Monitoring in der Bergwald-Zone ist jetzt eine abgespeckte Version vom MhB mit einer Begehung weniger (3 statt 4). Da die Chiemgauer Alpen im Einzugsgebiet der OAG liegen, wäre zu wünschen, dass sich der ein oder andere Berg-affine Vogelfreund dazu motivieren kann, hier aktiv mitzuhelfen. Neue zusätzliche Probeflächen – sowohl für MhB als auch für MHg – sind ganz frisch entweder über die Mitmachbörse des DDA zu sehen (MhB) oder können unter monitoring@lbv.de erfragt werden (MHg).

Zur Abrundung des Themas erzählte Johannes Almer, seit mehreren Jahren aktiv im Alpenvogel-Monitoring bei uns tätig, über seine Erfahrungen und Beobachtungen im Bergwald- und Almen-Bereich am Klausenberg. Gerne kann sich jeder Beobachter, der sich verstärkt im Gebirge engagieren will, bei uns melden: info@oag-chiemsee.de. Ideal wäre es, wenn wir die Berge uns untereinander ein wenig aufteilen, um eine möglichst breite Abdeckung zu bekommen.

Der zweite Teil des Abends blickte auf das vergangene Jahr zurück: Max Kurzmann hatte ein paar spannende Grafiken vorbereitet zu den Themen Erstankunft und Letztbeobachtung verschiedener Zugvögel, Zugstau-Analysen am Beispiel Gartenrotschwanz 2023, Revier-Erkennung von Karmingimpeln im Grabenstätter Moos auf Basis der ornitho-Meldungen, sowie Beobachtungsverteilung von Berglaubsänger und Dreizehenspecht im Chiemgau. Die Darstellung der anschaulichen Grafiken regen zu Interpretationen und Thesen an.

Im Anschluss knüpfte Marc Kurzmann an die vergangene Wasservogel-Zählsaison 2023/24 an. Ebenfalls mit Unterstützung zahlreicher Diagramme veranschaulichte er die Verteilung der verschiedenen Vogelgruppen sowohl zeitlich wie auch örtlich über die verschiedenen Monate hinweg. Auch ein Vergleich zu den verschiedenen Saisons davor wurde beleuchtet. Insgesamt 27 Zähler bearbeiteten die Zählstrecken in den Monaten September bis April mit einem Aufwand von insgesamt 135h. Dabei wurden 75 Wasservogelarten erfasst und 74.628 Wasservögel gezählt. Das Maximum mit 19.616 Wasservögeln wurde am 14. Oktober erfasst und die häufigste Art war das Blässhuhn. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die vergangene Saison verhältnismäßig hohe Herbst-Rastbestände hatte, die aber zum Winter und Frühjahr deutlich abnahmen. Von dieser Tendenz schienen im wesentlichen die Tauchenten und das Blässhuhn betroffen zu sein, während die Schwimmentenbestände vermutlich eher wasserstandsabhängig zu sein scheinen.

Die Vortrags-Folien zum Nachschauen gibt es hier:

Vogelwelt in den Chiemgauer Bergen – der Dreizehenspecht

Nicht zuletzt aufgrund der vom Bundesamt für Naturschutz kundgetanen Lücken über Zahlen und Kenntnisse der alpinen Vogelfauna in Deutschland, wollen wir auch in unseren Chiemgauer Bergen die Alpenvogel-Beobachtungen intensivieren. Auf dem letzten Online-Stammtisch hat hierzu Alexandra Fink vom LBV Hilpoltstein einen Überblick über die verschiedenen Monitoringporgramme in diesem Lebensraum gegeben. Wer mitmachen will, ist gerne aufgerufen, sich unter info@oag-chiemsee.de zu melden.

Exemplarisch sei hier als Vogel unserer Bergwald-Zone der Dreizehenspecht erwähnt, der in alten Nadel- und Mischwäldern, meist oberhalb 1000m vorkommt. Max Kurzmann hat die Beobachtungen aus der vergangenen drei Jahren aus ornitho.de zusammengetragen. Das Bild weist hier noch größere Lücken auf, sodass mit einer stärkeren Verbreitung zu rechnen ist:

Eine schöne Filmsequenz gelang unlängst Alfred Roozen vom Roßfeld:

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse April 2024

Bei sonnigem und sommerlichem Wetter ging am 13. April die Wasservogelzählung in die letzte Saisonrunde vor der Sommerpause. An den – gemessen an den Vormonaten – deutlich geringeren Zahlen der anwesenden Wasservögel war zu merken, dass ein Großteil der Rastvögel bereits zurück auf den Weg zu oder bereits in den Brutgebieten ist. Der Trend der niedrigen Zahlen der vergangenen Zähl-Monate setzte sich auch im April fort und mit gerade mal 1.791 Wasservögeln am gesamten Chiemsee gab es die geringste Menge an einem April. Die Größenordnung liegt vergleichbar niedrig mit der April-Zählung vom vergangenen Jahr (1.997 Ind.).

Betrachtet man die Aufteilung auf die einzelnen Artengruppen genauer, so sticht heraus, dass im Wesentlichen die Anwesenheit der Möwen den entscheidenden Unterschied zu den vorangegangenen Saisons ausmacht. Lässt man die Möwen in der Betrachtung mal aussen vor, so ist die Aprilzählung dann „nur“ noch etwa 400 Vögel unter dem bisherigen April-Durchschnitt (2013-2023 ohne Möwen: 2.040 Ind.).

Während die Schwimmenten leicht überdurchschnittlich anwesend waren, sind von Reiherente (mit 159 Ind. weniger als die Hälfte des Durchschnitts aus den Aprilbeobachtungen von 2013-2023) und Blässhuhn (360 Ind., Durchschnitt 2013-2023: 619) neue Negativwerte für den April zu verzeichnen, und erstmalig überhaupt wurde keine einzige Tafelente am ganzen See gesichtet. Etwas uneinheitlich war das Auftreten der Taucher: einerseits liegt der Haubentaucher mit 326 Ind. eher am oberen Rand der sonst im April beobachteten Haubentaucher, andererseits wurden Schwarzhalstaucher mit 7 Ind. (Durchschn. 56) und Zwergtaucher mit 2 Ind. (Durchschn. 8) kaum registriert.

Hier noch der Reihe nach die Top-10-Arten: Blässhuhn (360 / 20,1% Anteil), Haubentaucher (326 / 18,2%), Stockente (235 / 13,1%), Graugans (175 / 9,8%), Reiherente (159 / 8,9%), Lachmöwe (109 / 6,1%), Kolbenente (77 / 4,3%), Schellente (55 / 3,1%), Höckerschwan (50 / 2,8%), Krickente (50 / 2,8%)

An interessanten Beobachtungen sind noch hervorzuheben: 1 Rothalstaucher bei Seebruck, 1 Tüpfelsumpfhuhn im IW, die ersten Trauerseeschwalben bei Seebruck, sowie vereinzelte Zwergmöwen. Nur knapp verpasst bei der Zählung wurden die 2 Eisenten in der Hirschauer Bucht, die ein wenig später am Tag dort noch beobachtet werden konnten.

Ich danke an der Stelle nochmal allen Zählern für den großartigen Einsatz – und das nicht immer bei besten Bedingungen!

Eine ausführliche Zusammenfassung der vergangenen Saison 2023/24 wird es dann in einem Extra-Kapitel des Jahresberichts 2023 geben.

Auftreten der Möwen im April der letzten 12 Saisons

Auftreten der anderen relevanten Vogelgruppen außer Möwen im April der letzten 12 Saisons

Verteilung der Wasservögel auf die versch. Zählstrecken

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse März 2024

Die weiterhin stagnierenden Zahlen im Vergleich zu den Vormonaten lassen mutmaßen, dass sich die Wasser-Rastvögel zu großen Teilen wohl schon wieder auf den Weg zurück in ihre Brutgebiete gemacht haben – das ist über die Jahre gesehen ganz normal und im Durchschnitt erreichen die Märzzahlen gerade mal etwa die Hälfte von dem, was im Februar noch zu sehen ist. Deutlich unterdurchschnittlich sind in diesem März die Zahlen mit gesamt 3.804 gezählten Vögeln. Der März-Schnitt der Jahre 2013-2023 liegt bei 6.562 Ind. Lediglich 2013/14 gab es mit 3.352 Ind. ähnlich niedrige Zahlen.

Was bei näherer Betrachtung auffällt ist, dass inbesondere die zahlenmäßig am stärksten vertretenen Tauchenten und Blässhühner in deutlich geringerer Zahl zu sehen waren: Reiherente: 60% vom Durchschnitt, Schellente: 53%, Blässhuhn: 52%). Ähnlich auch bei den Lappentauchern: Haubentaucher: 60%, Schwarzhalstaucher: 20%, während die Schwimmenten-Bestände eingermaßen stabil blieben.

Die Top-10-Arten der Reihe nach: Blässhuhn (1.416/ 37,2% Anteil), Reiherente (798 / 21%), Stockente (350 / 9,2%), Graugans(219 / 5,8%), Lachmöwe (190 / 5%), Schellente (135 / 3,5%), Krickente (108 / 2,8%), Schnatterente (76 / 1,9%), Mittelmeermöwe (71 / 1,9%), Haubentaucher (69 / 1,8%)

Erwähnenswert sind noch zwei Mittelsäger bei Chieming, sowie zwei Eisenten (je 1 in der Hirschauer Bucht und in Seebruck Ost).

Die Rastzahlen von Blässhuhn, Schwimmenten, Tauchenten und Tauchern im März zwischen 2013-2024 und ihre Anteile:

Die März-Verteilung der Wasservögel von 2019 – 2024

Verteilung 03/2019
Verteilung 03/2020
Verteilung 03/2021
Verteilung 03/2022
Verteilung 03/2023
Verteilung 03/2024

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse Februar 2024

Der Trend vom Dezember und Januar scheint sich im Februar weiter fortzusetzen. Die äußerst geringe Gesamtzahl mit 6.595 Vögeln ist nicht nur die niedrigste Februar-Summe der letzten 12 Jahre, sondern auch fast halb so hoch wie der Februardurchschnitt in diesem Zeitraum (12.053 Ind.). Obwohl die Zählbedingungen bei trüber Sicht und (Niesel-)Regen nicht optimal waren, lässen sich die niedrigen Zahlen sicherlich nicht dadurch erklären. Am ehesten sind hier noch die niedrigen See- und Lappentaucher-Zahlen darauf zurückzuführen, die sich tedenziell auch mehr im etwas uferferneren offenen Wasser aufhalten. Am signifikantesten ist der Rückgang bei Tafelente (Bestand 13% vom 12-jährigen Durchschnitt), Kolbenente (26%), Lachmöwe (26%), Reiherente (38%), Stockente (40%) und Schellente (43%). Im eher üblichen Rahmen (wenngleich trotzdem meist unter dem Durchschnitt) waren hingegen Graugans, Krickente, Schnatterente, Spießente, Gänsesäger und Blässhuhn.

Ähnliche Tendenzen (wenn auch bei ungleich höheren Gesamtzahlen) sind übrigens auch vom Bodensee vermeldet worden.

Eine mögliche vorsichtige Erklärung könnte der warme Winter sein, der vermutlich ein geändertes Zugverhalten bei den Wasservögeln ausgelöst hat.

Hier noch der Reihe nach die Top-10-Arten: Blässhuhn (3.776 / 57,3% Anteil), Reiherente (957 / 14,5%), Graugans (436 / 6,6%), Stockente (398 / 6%), Schellente (276), Lachmöwe (118), Krickente (103), Schnatterente (102), Tafelente (54), Haubentaucher (53)

Die Verteilung der Blässhühner, Möwen, Schwimmenten, Tauchenten und Taucher der letzten 12 Februarzählungen:

Die Verteilung der Zahlen auf die einzelnen Zählstrecken Februar 2024 und Durchschnitt Februar 2013-2023. Auffällig ist, dass im Februar 2024 der sonst eher wasservogelreiche gesamte östliche Chiemseebereich ziemlich „vogelleer“ war!

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse Januar 2024

Bei der ersten Draufsicht auf die Zahlen musste ich mir erst mal kurz die Augen reiben, ob das so stimmen kann. Mit gerade mal 7.779 gezählten Wasservögeln sind wir deutlich unter der 10.000-Marke geblieben und haben das zweitschlechteste Januarergebnis seit mind. 2012. Lediglich im Januar 2022 waren es mit 6.645 Wasservögeln noch niedrigere Zahlen – üblich sind Zahlen deutlich jenseits der 10.000 Vögel.

Allerdings lassen sich die Zahlen vom Januar ein wenig gerade rücken: der kühle und feuchte Morgen hat doch in größeren Teilen über der Wasserfläche für oberflächennahen Nebel gesorgt, sodass die Fernsicht stark eingeschränkt war. So waren beispielsweise am Priener Westufer die gegenüberliegenden Seiten von Sassau und Herreninsel nicht gut einsehbar. Lediglich schemenhaft waren dort Blässhühner zu erkennen – grob geschätzt noch zusätzlich mehrere hundert. So ist es auch nicht verwunderlich dass gerade die offenwasserliebenden Taucher eher unterdurchschnittlich vertreten waren (Haubentaucher: 72, Sterntaucher: 1, Prachttaucher: 6), während bestimmte Schwimmentenarten (Spießente: 52, Löffelente: 32, Schntterente: 190 und Pfeifente: 17) auf eher üblichem bis überdurchschnittlichem Niveau lagen.

Hervorzuheben sind die 21 Singschwäne, die in der Hirschauer Bucht zu sehen waren.

Hier noch der Reihe nach die Top-10-Arten: Blässhuhn (3213), Reiherente (1950), Graugans (570), Stockente (491), Tafelente (295), Schellente (269), Lachmöwe (211), Schnatterente (190), Haubentaucher (72), Krickente (70)

Die Verteilung der Schwimmenten, Tauchenten und Blässhühner der letzten 12 Januarzählungen:

Die Verteilung der Top-5-Arten der letzten Januarzählung:

Seidenschwänze, Zwergsäger, Eisente und Zwergschwan

Wintervogel-Highlights am Chiemsee

Seit 8. Januar zeigen sich Seidenschwänze in kleinen Trupps in der Region. Erstmalig am 08.01. waren es 2 Ind. bei Seebruck, dann wenige Tage später auch in Feldwies und in Thansau am Inn. Zuletzt versammelten sich bis zu 27 Ind. am 22.01. bei Feldwies. Die Art wurde zuletzt 2017 und 2013 in der Region beobachtet. Damals (2013) gab es einen größeren Einflug dieser nordischen Art mit bis zu über 1500 Vögeln bei Raubling.

Ein einzelnes Zwergsäger-Weibchen hält sich seit mind. 28.12.2023 wenig scheu auf dem kleinen Teich am Feldwieser Hafen auf. Vermutlich das gleiche Exemplar war schon den Winter davor an selber Stelle bis zum 21.03.2023 zu beobachten. Eine ungewöhnlich große Ansammlung von ausnahmslos weibchenfarbenen Zwergsägern konnte am Langbürgner See beobachtet werden: am 14.01. waren es 10 Ex., am 16.01. noch 6 Ex.

Die erste Eisente überhaupt in diesem Winter wurde am 21.01. am Feldwieser Hafen gemeldet. Ein Weibchen, welches am 23.01. und 24.01. wiederholt bestätigt werden konnte.

Ganz frisch (seit 25.01.) kommt die Meldung rein, dass sich am Chiemsee in der Hirschauer Bucht ein Zwergschwan unter den Singschwänen aufhält. Das wäre lt. ornitho die erste Zwergschwan-Beobachtung seit 2011 am Chiemsee. Regelmäßiger ist die Art allerdings noch am Bodensee zu sehen.