Aufgrund der akuten Nebel-Vorhersage für den Sonntag Vormittag wurde der Termin für die Exkursion der OAG Chiemsee kurzfristig auf eine Stunde nach hinten verschoben. Und so wurden wir vom Nebel verschont: die Nebelgrenze verlief quer durch Prien – nach Norden dicke „Suppe“, nach Süden freie Sicht und Sonne. Somit trafen sich dann knapp 20 Vogelinteressierte am 6. Oktober 2024 um 9 Uhr bei idealen Wetterverhältnissen am Irschener Winkel. Durch den immer noch vorherrschenden sehr hohen Wasserpegel – rund 60 cm über Normalstand – war allerdings einerseits der Aktionsradius zum Beobachten vom Ufer aus eingeschränkt, andererseits waren aber auch Vögel der Flachwasser- und Schlammzonen, die sich sonst gerne auf den Schlickflächen des Irschener Winkels aufhalten, diesmal nicht zu sehen. Immerhin konnten doch eine Reihe der typischen Wasservögel dort ausgemacht werden: Eisvogel, diverse Enten (Spieß-, Schnatter-, Löffel-, Reiher-, Tafel-, Moorenten), Rohrweihe, Rotmilan, Hauben-/Zwerg- und Schwarzhalstaucher. Auch kleinere Gruppen mit Rauch-, Mehl- und sogar Uferschwalben flogen flach über dem Wasser. Kleine „Sensationen“ wie die Schwalbenmöwe vor zwei Jahren waren allerdings dieses Mal nicht dabei. Umso mehr wurde die Exkursion auch dazu genutzt, sich rege über vogel- und naturkundliche Themen auszutauschen, sowie neueste Erkenntnisse und Geschehnisse zu diskutieren. Die Gespräche wurden dann im Anschluss noch im Cafe Neuer in Prien bei einem Imbiss fort geführt. Kurzum: eine runde Veranstaltung vieler aktiver Ornithologen und Naturschützer aus der Region, die gerne auf Wiederholung wartet.
OAG-Stammtisch April 2024: Alpenvogelmonitoring, Jahresrückblick in Grafiken, Wasservogelzählung Saison 2023/24
Ganz im Zeichen der von BfN, DDA, LfU Bayern und LBV in diesem Jahr stark beworbenen Monitorings für alpine Vögel stand der erste Teil des Stammtisch-Abends. Über 20 interessierte Teilnehmer bekamen dabei von Alexandra Fink, LBV Hilpoltstein einen Überblick über die unterschiedlichen Optionen präsentiert, die es gibt, um Vögel im Gebirge zu erfassen und zu bewerten. Leider existieren für den Lebensraumtyp Alpen bisher keine belastbaren Zahlen, um fundierte Aussagen über Zustand und Entwicklungstendenzen zu machen. Für die anderen deutschen Hauptlebensraumtypen Agrarland, Wälder, Siedlungen, Binnengewässer und Küsten/Meere bilden diese Zahlen – auch Indikatoren genannt – bereits ausreichend gute Werte ab. Aus diesen Zahlen lässt sich ableiten, ob Deutschland wirksam den gesetzten Biodiversitäts-Zielen näher kommt. Möglichkeiten zur (ehrenamtlichen) Unterstützung im alpinen Bereich gibt es verschiedene, die sich stark von Arbeits-Umfang und Verwertbarkeit unterscheiden. Die Spanne reicht von klassischen Gelegenheitsbeobachtungen im Gebirge, die via ornitho.de notiert werden bis hin zu bekannten Programmen der Monitorings seltener Brutvögel (MsB, Spechte/Eulen) und häufiger Brutvögel (MhB). Es hat sich herausgestellt, dass der Arbeitsaufwand des klassischen Monitorings häufiger Brutvögel mit seinen 4 Begehungen im Frühjahr, insbesondere im Hochgebirge, viele Kartierer abgeschreckt hat. Als Anpassung wurde das Monitoring Hochgebirgsvögel (MHg) neu aufgesetzt, das Zählgebiete im Hochgebirge jenseits der Baumgrenze im Fokus hat. Hierfür ist nunmehr nur noch eine Begehung im Frühsommer nach Schneeschmelze durchzuführen. Auch das Monitoring in der Bergwald-Zone ist jetzt eine abgespeckte Version vom MhB mit einer Begehung weniger (3 statt 4). Da die Chiemgauer Alpen im Einzugsgebiet der OAG liegen, wäre zu wünschen, dass sich der ein oder andere Berg-affine Vogelfreund dazu motivieren kann, hier aktiv mitzuhelfen. Neue zusätzliche Probeflächen – sowohl für MhB als auch für MHg – sind ganz frisch entweder über die Mitmachbörse des DDA zu sehen (MhB) oder können unter monitoring@lbv.de erfragt werden (MHg).
Zur Abrundung des Themas erzählte Johannes Almer, seit mehreren Jahren aktiv im Alpenvogel-Monitoring bei uns tätig, über seine Erfahrungen und Beobachtungen im Bergwald- und Almen-Bereich am Klausenberg. Gerne kann sich jeder Beobachter, der sich verstärkt im Gebirge engagieren will, bei uns melden: info@oag-chiemsee.de. Ideal wäre es, wenn wir die Berge uns untereinander ein wenig aufteilen, um eine möglichst breite Abdeckung zu bekommen.
Der zweite Teil des Abends blickte auf das vergangene Jahr zurück: Max Kurzmann hatte ein paar spannende Grafiken vorbereitet zu den Themen Erstankunft und Letztbeobachtung verschiedener Zugvögel, Zugstau-Analysen am Beispiel Gartenrotschwanz 2023, Revier-Erkennung von Karmingimpeln im Grabenstätter Moos auf Basis der ornitho-Meldungen, sowie Beobachtungsverteilung von Berglaubsänger und Dreizehenspecht im Chiemgau. Die Darstellung der anschaulichen Grafiken regen zu Interpretationen und Thesen an.
Im Anschluss knüpfte Marc Kurzmann an die vergangene Wasservogel-Zählsaison 2023/24 an. Ebenfalls mit Unterstützung zahlreicher Diagramme veranschaulichte er die Verteilung der verschiedenen Vogelgruppen sowohl zeitlich wie auch örtlich über die verschiedenen Monate hinweg. Auch ein Vergleich zu den verschiedenen Saisons davor wurde beleuchtet. Insgesamt 27 Zähler bearbeiteten die Zählstrecken in den Monaten September bis April mit einem Aufwand von insgesamt 135h. Dabei wurden 75 Wasservogelarten erfasst und 74.628 Wasservögel gezählt. Das Maximum mit 19.616 Wasservögeln wurde am 14. Oktober erfasst und die häufigste Art war das Blässhuhn. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die vergangene Saison verhältnismäßig hohe Herbst-Rastbestände hatte, die aber zum Winter und Frühjahr deutlich abnahmen. Von dieser Tendenz schienen im wesentlichen die Tauchenten und das Blässhuhn betroffen zu sein, während die Schwimmentenbestände vermutlich eher wasserstandsabhängig zu sein scheinen.
Die Vortrags-Folien zum Nachschauen gibt es hier:
Planzugvogel-Beobachtung, Wasservogelzählung und Flussseeschwalbenhilfe – der OAG-Stammtisch am 05.12.2023
Nicht wie bisher üblich am Montag, sondern ausnahmsweise an einem Dienstag, den 05.12., fand der Online-Stammtisch der OAG-Chiemsee statt. Mehr als 25 Teilnehmer hatten sich zur Videokonferenz zugeschaltet und waren neugierig auf die spannenden Themen.
Max Kurzmann begann mit einem kurzen Einblick zur Planzugvogel-Beobachtung. Seit wenigen Jahren haben sich um den Chiemsee dazu drei interessante Beobachtungspunkte etabliert: das Parnsdorfer Feld zwischen Chiemsee und Simssee, der Irschener Winkel am Chiemsee Südwestufer und der Linnersberg bei Chieming. Alle drei Gebiete haben einen unterschiedlichen Charakter und bieten einen hervorragenden, weitgehend hindernisfreien Blick zum bevorzugten Zug-Korridor. Obwohl Max nur einen kleinen Teil der herbstlichen Vogelzugsaison einfing – es waren 4 systematische und 3 semi-systematische Beobachtungstage zwischen 7. und 14. Oktober, vormittags zwischen 7 und 13 Uhr –, sind doch ein paar interessante Ergebnisse herausgekommen: insbesondere der Blaumeisen-Durchzug besaß mit annähernd 3000 Vögeln in 3 Tagen eine große Signifikanz – auch verglichen mit anderen Zugvogel-Zählungen im bayerischen Raum. Höhere Zahlen sind in Süddeutschland nur noch am Ismaninger Speichersee genau zur selben Zeit von Manfred Siering gemeldet worden. Max betonte, dass gerade dieser Vergleich mit anderen Zählungen und Gebieten spannende Interpretationen im Zugverhalten bzgl. Topographie und Witterung ermöglichen.
Im Anschluß gab Marc Kurzmann, der seit diesem Herbst die Koordination der Wasservogelzählung am Chiemsee von Ulrike Riedel übernommen hat, einen Überblick über die Wasservogelzählung, garniert mit interessanten Statistiken. So ging die Wasservogelzählung, die mittlerweile in über 100 Ländern existiert, bereits im Winter 1967/68 am Chiemsee an den Start, anfangs noch mit Lücken – sowohl zeitlich wie auch von der Gebietsabdeckung – dann aber seit 1996 quasi lückenlos bis heute. Das bedeutet, dass zwischen September und April jeweils am Samstag zur Mitte des Monats die 14 Zählstrecken durch mehr als 20 ehrenamtliche Mitarbeiter bearbeitet werden. Gab es in früheren Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende noch Gesamtzahlen von bis über 40.000 Wasservögeln an einem einzigen Tag am See, werden diese Zahlen heutzutage bei weitem nicht mehr erreicht. Im vergangenen Jahrzehnt erlangten die Maximalwerte kaum mehr die 20.000er Marke. Die Gründe hierfür sind vermtl. sehr vielschichtig: verändertes Zugverhalten einzelner Vogelarten z.B. durch Klimaerwärmung, tlw. globale Bestandsveränderungen, verschlechterte Nahrungsbedingungen (z.B. durch Ringkanal!), erhöhte Störung durch Freizeitdruck (z.B. (Standup-) Paddler, Kite-Surfer). Genaue Forschungsergebnisse vom Chiemsee fehlen allerdings.
Weitere spannende Details lieferten die präsentierten Statistiken: ein Vergleich der Wasservogelansammlungen zwischen den verschiedenen Zählstrecken im September und den Monaten Oktober bis April zeigte deutliche Unterschiede. Während sich im September die anwesenden Wasservögel noch vornehmlich in den geschützten Buchten aufhielten (Aiterbacher Winkel, Irschener Winkel, Hirschauer Bucht und Seebruck West), sind es zu den anderen Monaten doch vorwiegend die offenen Wasserflächen bei Gstadt, sowie an Ost- und Südufer. Eine valide Interpretation könnte sein, dass im September noch eine stärkere Störung durch Wassersportler stattfindet und sich die Vögel daher mehr in die geschützten Bereiche verziehen. Nicht ganz überraschend ist die Artendiversitätsverteilung zwischen den Zählstrecken. Die strukturreichen Flachwasserzonen beherbergen bis zu 58 verschiedene Wasservogelarten (Irschener Winkel), während die verbauten und steileren Uferzonen mit 29 Arten gerade mal halb so viel bieten (Gstadt, Seebruck Ost). Dementsprechend ist auch die Verteilung der Arten unterschiedlich, wenngleich in beinahe allen Zählstrecken das Blässhuhn im Durchschnitt mehr als die Hälfte aller Individuen stellt. Der Schwimmentenanteil ist in den Flachwasserzonen deutlich höher. Nicht unerwähnt sei an dieser Stelle, dass solche Zahlen und Aussagen nicht ohne die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Zähler möglich wären. Ihnen sei an dieser Stelle nochmal ausdrücklich gedankt.
Als letzten Programmpunkt stellte Walter Mandl das Flussseeschwalben-Projekt am Chiemsee vor. Nachdem das Floß am Lachsgang deutliche Schieflage erlitten hatte und mittlerweile ans Ufer gezogen wurde, soll eine neue beständige Lösung her. Walter hat hier in mühevoller Recherche einen Hersteller ausfindig gemacht, der stabile Flöße baut – mit 30 Jahren Garantie! Geplant sind 4 Flöße mit jeweils 4×4 m Größe. Aufgeteilt sollten die Flöße auf zwei unterschiedliche Orte werden: der Lachsgang, als Ersatz des bisherigen Floßes, sowie der Aiterbacher Winkel im geschützten Bereich des dortigen Ostufers. Der Aiterbacher Winkel ist dahingehend sehr vielversprechend, weil hier in großer Regelmäßigkeit im Frühjahr/Sommer die eleganten Vögel mit bis zu über 30 Exemplaren zu beobachten sind – und das noch bis weit in den Mai und Juni hinein. Weiterhin wurden auch klare Anstalten zum Nestbau auf der natürlichen Kiesinsel an der Prienmündung verzeichnet, was aber letztendlich an der sich drastisch ändernden Wasserstandssituation bislang immer zum Scheitern verurteilt war. Da die geplanten Flöße nicht ganz günstig in Herstellung und Ausbringung sind, stellt sich die Frage der Finanzierung. Durch Förderprogramme insbesondere im Zusammenhang mit Natura-2000 Gebieten geht Walter davon aus, dass ein hoher Anteil dadurch gedeckt werden kann. Der LBV Traunstein signalisierte ebenfalls die Bereitschaft für eine Unterstützung, weitere Sponsoren aus der Privatwirtschaft sind denkbar. Chiemsee-Gebietsbetreuer Dirk Alfermann kümmert sich dankenswerterweise um Anträge zu den diversen Fördertöpfen.
In einer anschließenden Diskussion wies Michael Proske, der die Flussseeschwalben am Simssee und am Inn betreut, auf die Problematiken dort hin: ungeklärte Brutaufgaben am Inn, massive Ausfälle durch das Vogelgrippe-Virus H5N1 sowie starke Verbuschung der Inseln am Simssee. Nichtsdestotrotz ist der Optimismus ungebrochen, die Flussseeschwalbe endlich am Chiemsee wieder heimisch zu bekommen – auch wenn noch eine Menge Arbeit ansteht. Drücken wir die Daumen!
Zum Abschluss gab es noch den Aufruf zum Mitmachen beim Wintervogelatlas Bayern – gemeinschaftlich initiiert von LBV und OG Bayern. Das Projekt will in diesem Winter mit einem Probelauf starten und dann die folgenden zwei Winter offiziell an den Start gehen. Da das Projekt ganz frisch aus der Taufe gehoben wurde, war nicht ganz klar, wie es konkret im Detail abläuft. Daher hier noch der offizielle Link dazu, dem alle Details entnommen werden können: https://www.lbv.de/mitmachen/wintervogelatlas-bayern/ . Systematisch bearbeitet werden soll aber auf jeden Fall zweimal im Winter ein Messtischblatt-Quadrant. Die Übersichtskarte auf oben genannter Internetseite zeigt noch viele grüne, unbearbeitete Quadranten in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein – also noch viel Platz, um sich einen Quadranten vor der Haustüre zu reservieren und mitzumachen.
Der nächste Stammtisch wird aller Voraussicht nach im Mai 2024 stattfinden. Wer hier einen Beitrag hat, kann sich gerne bei uns melden.
Bis dahin wünschen wir weiterhin spannende Beobachtungen in der heimischen Natur.
Eure OAG Chiemsee
Die Vortragsfolien:
Erneut reger Austausch beim Online-Stammtisch
Der letzte Stammtisch lag jetzt schon ein gutes halbes Jahr zurück und so war am 17. April 2023 das Interesse zum Austausch mit knapp 35 online zugeschalteten Personen wieder bemerkenswert hoch. Aufgrund eines Terminkonflikts musste Boris Bundschuh leider seinen Vortrag zum Schellenten-Nistkastenprogramm am Chiemsee absagen. Es ist geplant, das Thema zu einem späteren Termin nachzuholen.
Dementsprechend wurde das Programm kurzfristig umgestellt und Max Kurzmann hat in seinem knappen Jahresrückblick zusätzlich Informationen über die Situation des Braunkehlchens und der Schellente mit integriert. Weitere Aspekte seines Vortrags betrafen die Erstankunft unserer Zugvögel über die letzten Jahre hinweg, die unterschiedlichen Zugwege von Teich- und Sumpfrohrsänger, besonders gut visualisiert mittels EURING „The Eurasian African Bird Migration Atlas“ (https://migrationatlas.org/), Interpretationen zur Phänologie von Bekassine und Kampfläufer insbes. im Zusammenhang mit dem Wasserstand. Außerdem noch Max’ Highlight des vergangenen Jahres: ein Ziegenmelker, auf einem Gartenstuhl schlafend, beobachtet von G. Kraus am 9.9.2022 bei Rosenheim.
Allesamt spannende Themen, die im Anschluss zu einer regen Diskussion einluden.
Beim Braunkehlchen scheinen das Bergener Moos und das Grabenstätter Moos die letzten regelmäßig besetzten Brutvorkommen in der Region zu sein. Allerdings sind die Brutzeitmeldungen sehr spärlich. Ein Appell von Max geht an die Ornitho-Melder mit der Bitte, die Brutzeitbeobachtungen von Braunkehlchen mit mehr Informationen zu hinterlegen: das betrifft besonders Brutzeitcode und exakte Lokalisierung der einzelnen Sänger. Leider geben die vorhandenen Ornitho-Daten nur sehr rudimentär Aussagen über Bestandssituation und Bruterfolg wieder. Weitere unterstützende Aktivitäten finden auch am Irschener Winkel statt, wo neben einem strikten Betretungsverbot der Feuchtwiesen zur Brutzeit zusätzlich von Dirk Alfermann und Johannes Almer Bambusstäbe als Ansitzwarten in die Wiesen gesetzt wurden, um so die Attraktivität für die Braunkehlchen zu erhöhen. Andernorts scheinen diese Maßnahmen schon erfreuliche Früchte zu tragen.
Diskutiert wurden auch die in diesem Frühjahr auffällig geringen Kampfläufer-Beobachtungen am Chiemsee. Zu prüfen wäre, ob es sich hier nur um ein lokales Phänomen handelt oder Ähnliches auch an anderen Orten Bayerns festzustellen war.
Beim Durchgang der verschiedenen Monitoring-Programme stellten Klaus Moritz für den Raum Rosenheim und Niko Mandl für die Kolonie Siegsdorf die Situation des Graureihers dar. Während die unterschiedlichen Kolonien im Kreis Rosenheim eher kleiner und fluktuativ sind, und sich ausschließlich auf Nadelbäumen befinden, scheint die Kolonie in Siegsdorf mit um die 30 Nestern im Aufwind zu sein. Interessant ist, dass sich die Kolonie zu großen Teilen auf Laubbäumen (Buchen) befindet.
Klaus Moritz schloss dann auch gleich mit der Situation der Saatkrähe im Landkreis Rosenheim an. Insbesondere ist hier die Ansiedlungs-Situation im ländlichen Raum spannend und verläuft weitgehend unbekannt. Östlichste (vorübergehende) Ansiedlungen waren bisher bei Halfing. Das Monitoring wird von der Kreisgruppe Rosenheim koordiniert und es gilt der Aufruf, Beobachtungen – insbesondere zu neuen Kolonien – dem LBV direkt zu melden (rosenheim@lbv.de). Weitere Informationen sind auch hier erhältlich: https://rosenheim.lbv.de/naturschutz/voegel/saatkraehen/.
Zum Thema Spechtmonitoring wurden die beiden Arten Kleinspecht und Mittelspecht diskutiert. Der Mittelspecht – bisher äußerst selten in den Landkreisen Rosenheim/Traunstein und ohne gesicherte Brutfeststellung – scheint auf dem Vormarsch zu sein – möglicherweise bedingt durch die Klimaerwärmung. So sind regelmäßige Vorkommen von der Salzach im Osten, wie auch aus dem Münchner Raum im Westen bekannt und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis sich auch in unserer Region der Mittelspecht niederlässt. Es gilt also: Augen und Ohren offen halten. Der Kleinspecht hingegen, im Münchner Raum lt. Manfred Siering ziemlich rar, scheint bei uns in stabilen Beständen, wenn auch nicht häufig, insbesondere in den Fluss-Auen zu brüten.
Beim Kiebitz zeichnet sich kein einheitliches Bild. Mancherorts recht stabil auf niedrigem Niveau, steht die Art vor allem im Chiemsee-Becken knapp vor dem Verschwinden. Letzte Vorkommen im Grabenstätter Moos und bei Aiterbach scheinen sich nur mühsam zu halten, währenddessen Niko Mandl von einer Ausgleichsfläche bei Obing sehr Positives vermelden konnte: hier brüten die Kiebitze mit bis zu 20 Paaren auf kleiner Fläche quasi kolonieartig und können so Prädatoren-Einflüssen besser begegnen. Das Vorkommen scheint aktuell die größte Population in der Region zu sein.
Zum Abschluss kam dann noch die Situation des Weißstorchs zu Wort. Die Art breitet sich auch in unserer Gegend stark aus. Im direkten Chiemsee-Umfeld gibt es neben Grabenstätt, Winkl, Übersee und Bernau nunmehr auch in Prien einen Horst, gebaut auf der Spitze einer Fichte. Annette Schulten hat auf ihrer Webseite https://fotografie-schulten.jimdofree.com/brutergebnisse/ eine schöne Übersicht über die im Landkreis Traunstein und der Chiemsee-Region bekannten Horstplätze zusammengestellt. So positiv die Storchen-Entwicklung in der Bevölkerung aufgenommen wird, so gibt die Entwicklung insbesondere in Hinblick auf die Herpetofauna zu denken. Manfred Siering berichtet von Erfahrungen, bei denen der Storch in manchen Gebieten schon starken Einfluss auf gewisse Reptilien- und Amphibienvorkommen besitzt. Beobachtungen aus unserer Region scheinen das aber so nicht zu bestätigen, hält sich der Storch hier doch vornehmlich auf den stark bewirtschafteten Fettwiesen auf. Die Einschätzung von Niko Mandl, dass im Chiemsee-Raum noch einige Dörfer einen Storch vertragen könnten, wird von den meisten Teilnehmern vermutlich ähnlich gesehen.
Das Glück der Tapferen – gemeinsame Exkursion der OAG von Highlight gekrönt
Die Wettervorhersage für den 2. Oktober 2022 verhieß schon seit Tagen nichts Hoffnungsvolles: Dauerregen bei ca. 12 Grad. Dementsprechend waren wir gedanklich schon auf einen kurzen Rundum-Check an der Prienmündung mit anschließend verlängerter Einkehr eingestellt.
Doch dann kam es anders: nachdem der Vormittag noch vollkommen durchnässt war, setzte nach einem letzten Regenschauer kurz vor 14 Uhr eine unverhoffte Trockenpause ein.
So versammelte sich pünktlich am Parkplatz an der Prienmündung eine Gruppe von gut 15 unerschrockenen Ornitholog*Innen um das aktuelle Vogelgeschehen am Aiterbacher Winkel auszukundschaften. Nach zahlreichen virtuellen Stammtischrunden während der Coronazeiten war es die erste Veranstaltung, bei der wir wieder physisch real zusammen kamen. Dementsprechend gab es von Anbeginn einen regen Erlebnis- und Diskussions-Austausch zwischen den Teilnehmern auf dem Weg zur Prienspitze.
Schon kurz nach Ankunft an der Informationshütte und ersten Sichtungen der hier üblicherweise rastenden Vogelarten wie Graugänse, Zwerg-, Schwarzhals-, Haubentaucher, Gänsesäger, Spieß-, Pfeif-, Krick-, Schnatter-, Stock-, Reiher-, Tafelenten etc., wurde das Augenmerk auf die anwesenden Möwen gerichtet. Als Sensation entpuppte sich dann die Entdeckung einer kleineren, auf dem Wasser ruhenden Möwe durch Tina Bleifuss, die nach kurzer Diskussion als diesjährige Schwalbenmöwe bestätigt wurde. Nach kurzer Zeit erhob sich die Möwe in die Luft und man konnte auch hier deutlich die typischen Art-Merkmale erkennen: das kontrastreiche Oberflügelmuster und der eingekerbte „Schwalben“-Schwanz. Eine Pause auf dem Badefloß – zusammen mit zahlreichen Lachmöwen – bot den Beobachter*Innen auch nochmal beste Gelegenheit den Vogel aus der Nähe zu betrachten und gute Belegfotos zu machen.
Nach eineinhalb Stunden intensiver Beobachtungen und Austausch ging der Regen wieder los, was ein passender Anlass zum Ortswechsel in das Cafe Toni am anderen Ende der Bucht war, um bei Kaffee und Kuchen die vogelkundlichen Diskussionen fortzuführen.
Das abschließende Résumé aller Teilnehmer*Innen: eine tolle Veranstaltung, bei der alles gepasst hat: ornithologische Highlights, Wetterglück und spannender Informationsfluss – gerne mal wieder!
Interessantes zur Schwalbenmöwe:
Die Schwalbenmöwe ist etwas kleiner als die Lachmöwe und ein hocharktischer Brutvogel, der den Winter vor der westafrikanischen Küste verbringt. Ausserhalb der Brutzeit findet man sie nur ausnahmsweise im Binnenland. So gibt es lediglich alle paar Jahre in Bayern Sichtungen einzelner Individuen, meist Ende September / Anfang Oktober.
Am Chiemsee wurde sie in den Jahren 1997 (1-2 diesj.), 2001 (2. KJ), 2002 (2. KJ), 2004 ( 2. KJ), 2015 (ad., Juli-Okt.) und eben dieses Exemplar 2022 (1 diesj.) gesichtet (Quellen: Lohmann/Rudolph: „Die Vogelwelt des Chiemseegebietes“ und ornitho.de). Am Bodensee wurde zwei Wochen vorher ebenfalls eine diesjährige Schwalbenmöwe beobachtet – möglichweise das gleiche Exemplar?
Beobachtungsliste (Zählungen Niko Mandl, Max Kurzmann u.a.):
- 1 Graureiher(Ardea cinerea)
- 2 Silberreiher (Casmerodius albus)
- ~320 Graugänse (Anser anser)
- 14 Schnatterenten (Mareca strepera)
- 14 Pfeifenten (Mareca penelope)
- 43 Krickenten (Anas crecca)
- 2 Spießenten (Anas acuta)
- 1 Löffelente (Spatula clypeata)
- ~600 Tafelenten (Aythya ferina)
- ~1800 Reiherenten (Aythya fuligula)
- 6 Schellenten (Bucephala clangula)
- ~30 Gänsesäger (Mergus merganser)
- 6 Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
- ≥8 Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis)
- 25 Kormorane (Phalacrocorax carbo)
- 1 Rohrweihe (Circus aeruginosus)
- 1 Mäusebussard (Buteo buteo)
- 3 Teichhühner (Gallinula chloropus)
- ~2550 Blässhühner (Fulica atra)
- 1 Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
- 1 Schwalbenmöwe (Xema sabini)
- 3 Mittelmeermöwen (Larus michahellis)
- x Lachmöwen (Larus ridibundus)
- 1 Eisvogel (Alcedo atthis)
- x Zilpzalpe (Phylloscopus collybita)
- 2 Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
- ≥3 Wiesenpieper (Anthus pratensis)
Stammtisch OAG-Chiemsee vom 07.02.2022
Ein spannendes Programm mit zwei Vorträgen hat auch den vergangenen Online-Stammtisch eine rege Teilnahme von knapp 40 Interessenten und Interessentinnen beschert. Der erste Vortrag von Michael Schmolz vom LfU führte durch die laufenden Brutvogel-Monitoring-Programme des DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisten). Neben den etablierten Programmen “Monitoring häufiger Brutvögel” und dem “Monitoring Alpenvogel” gibt es das “Monitoring seltener Brutvögel”, welches sich in zahlreiche Einzelprogramme aufgliedert, auf die Michael Schmolz näher eingegangen ist und die auch für unsere Gegend relevant sind:
- Koloniebrüter: Uferschwalbe, Graureiher, Möwe/Seeschwalbe und Saatkrähe
- Spechte
- Binnengewässerarten
- Röhrichtbrüter
- Wachtelkönig
- Wiesenlimikolen
- Rebhuhn
Zu all diesen Programmen gibt es spezielle Ornitho-Module mit Hilfe derer die Daten via Ornitho oder Naturalist komfortabel eingetragen werden können. Die Teilnahme an den Programmen ist mit verhältnismäßig geringem Aufwand verbunden: je nach Programm eine ein bis dreimalige Begehung zur Brutsaison nach festgelegtem Schema. Bei Interesse oder weiteren Fragen, bitte direkt mit Michael Schmolz vom LfU Bayern (Michael.Schmolz@lfu.bayern.de, Tel. 08821 94301-27) in Verbindung setzen. Er koordiniert die Programme und sorgt dafür, dass auch das entsprechend Ornitho-Modul freigeschaltet wird. Zum Abschluss noch der Appell, speziell auf die “Gebirgsarten” wie Mauerläufer, Uhu, Wanderfalke und Felsenschwalbe im Chiemgau zu achten, deren Verbreitungs-Wissen nach wie vor größere Lücken enthält.
Im zweiten Vortrag des Abends stellte Christoph Bücker vom NABU Renningen die von ihm entwickelte Nistpate-App vor. Diese App ist schon vielfach bei NABU- und LBV-Gruppen im Einsatz und erleichtert das Management von angebrachten Nistkästen immens. Dazu gehört das Festhalten, wo welche Nistkästen aufgehängt wurden, in welchem Zustand sie sich befinden, welche Beobachtungen am Nistkästen gemacht wurden (z.B. Tierart, Bruterfolg, besondere Ereignisse, Störungen etc.) und auch Pläne zur Reinigung der Nistkästen. Über eine nachgelagerte Auswertung lassen sich damit auch Erfolgsquoten und weitergehende “wissenschaftliche” Analysen und Statistiken erstellen. Der Einsatz der App ist grundsätzlich kostenlos, solange man sich hier in kleineren Gruppen mit bis zu zehn Benutzern pro Projekt bewegt. Da die App nicht über den Google Play Store angeboten wird, sollten sich Personen/Gruppen, die diese App nutzen wollen, bitte an Christoph Bücker (appnatur@gmail.com) wenden, der dann das Grundsetup für ein Projekt freischaltet.
Zum Ausklang des Stammtischs mit reger Diskussion zeigte uns noch Johannes Almer in aller Kürze sein spannendes “Bastel-” Projekt mit einem brandfrischen Prototypen, der quasi autonom Vogelstimmen aufnimmt, und gleich analysieren und bestimmen kann. Die Bestimmungsquote ist zwar noch nicht perfekt, kann aber schon durchaus bemerkenswerte Erfolge vorweisen. Das System zieht seine Energie aus einem Photovoltaik-Modul und beherbergt in einem wasserdichten Gehäuse einen Minicomputer.
Die Vogelstimmen-Analyse-Software basiert auf dem BirdNET-Projekt des Cornell Lab of Ornithology und der TU Chemnitz, aus dem auch die gleichnamige Smartphone-App entstammt. Wir hoffen auf einen ersten Erfahrungsbericht an einem der nächsten Stammtische.
Stammtisch OAG-Chiemsee vom 29.11.2021
Vogelzugmonitoring, Highlights, Diskussionen
Wieder einmal waren an die 30 Teilnehmer am Online-Stammtisch der OAG-Chiemsee dabei um sich über die interessanten Aktivitäten und ornithologischen Ereignisse des Chiemseegebietes zu informieren und auszutauschen.
Schwerpunkt des Abends war das Vogelzugmonitoring, ein spannendes Thema, das vielerorts ein Nischendasein fristet – so auch in unserer Region. Um uns der Thematik leichter anzunähern, konnten wir den Spezialisten Markus Faas dazu gewinnen aus seinem grossen Erfahrungsschatz zu berichten. Er führt die planmäßige Zugvogelbeobachtung bereits seit etlichen Jahren jeden Herbst am Hirschberg bei Pähl, südlich des Ammersees durch. Der Aufwand ist groß, was bedeutet, dass er zwischen September und November im Durchschnitt mehrmals pro Woche von Sonnenaufgang bis ungefähr zur Mittagszeit vor Ort beim Zählen ist. Doch die Mühen lohnen sich:
in Summe hat er bislang an die 5 Mio Vögel gezählt – im aktuellen Jahr 2021 waren es 760.000 – eine ganz ordentliche Ausbeute. Das Hauptgeschehen konzentriert sich auf maximal 10 „Massenzugtage“ mit mehr als 10.000 Individuen, die großteils. im Zeitraum zwischen 2.10. und 20.10. durchziehen.
Die großen Vogelmengen teilen sich auf wenige Arten auf. Ganz vorne liegt die Ringeltaube, die in Summe mit um die 500.000 Vögeln durchzieht, gefolgt von Buchfink, Erlenzeisig, Bergfink, Rauch-/Mehlschwalben, Wiesenpieper und Feld-/Heidelerchen. Nach Markus’ Einschätzung bewegen sich diese Vögel weitgehend in einer “Breitfront” von Nord nach Süd, ohne sich sonderlich an großräumige geologische Leitlinien zu orientieren.
Zahlenmäßig in weit geringerer Zahl – aber nicht weniger aufregend sind die Greifvogel-Beobachtungen (u.a. auch Merlin, Baum-/Rotfußfalke, Fischadler sowie spektakulär: Schelladler und Steppenweihe); und auch die ein oder andere spektakuläre Art ergibt sich quasi „nebenbei“: Rotkehlpieper, Sporn-, Schneeammer, Ortolan, Ohrenlerche, Ringdrosseln (nordische Art, ssp. Torquatus) , Mornellregenpfeifer sowie in größerer Höhe durchziehende Prachttaucher – hintereinander, aufgezogen wie an einer Schnur.
Nach kurzer Diskussionsrunde berichteten die lokalen Ornis Max Kurzmann und Niko Mandl über die Vogelzugmonitoring-Tätigkeiten in der Region.
Auf der Suche nach geeigneten Standorten hat Max in diesem Herbst zwei Punkte ausgekundschaftet: Hittenkirchen/Kothöd südlich von Prien und das Söllhubener Feld – eine Anhöhe südlich zwischen Chiemsee und Simssee. Viermal wurde Kothöd besucht – das Resultat war spannend, allerdings bei weit geringerer Individuenzahl, möglicherweise aber auch den Terminen geschuldet – und zweimal wurde am Söllhubener Feld beobachtet. Ergebnis: neben den zu erwartenden Ringeltauben und Buchfinken, im drei- bis unterem vierstelligen Bereich, bereicherten Rotkehlpieper, Fischadler, Steinadler und überfliegende Raubseeschwalben die Beobachtungen.
Niko Mandl wiederum hat sich auf der anderen Seite des Sees einen Spot ausgesucht: den Linnersberg bei Chieming, der einen weiten Rundumblick in alle Richtungen erlaubt. Zusammen mit Aurelia Grein, Niko Thum und Max Kurzmann hat das Beobachtungsteam am 09.10. einen außerordentlich guten Zugtag erwischt mit ca. 26.000 Ringeltauben, über 7000 Buchfinken etc.. Insgesamt wurden an diesem Tag 35921 Vögel festgestellt. Diese Zahlen können sich – auch im Vergleich zum Hirschberg – schon sehr gut sehen lassen und motivieren zu weiteren Beobachungsreihen in den kommenden Jahren.
09.10.2021 – Blick vom Linnersberg in Richtung Chiemsee, ©Niko Mandl 09.10.2021 – Beobachtungsteam Linnersberg, ©Niko Mandl 09.10.2021 – Linnersberg mit Blick Richtung Norden, ©Niko Mandl 09.10.2021 – Linnersberg mit Blick Richtung Chieming und den dahinterliegenden Chiemgauer Alpen, ©Niko Mandl
Anschließend gab es noch einen knappen Überblick der ornithologischen Besonderheiten des (noch nicht abgeschlossenen) 2. Halbjahres 2021 von Marc Kurzmann: u.a. Lach-/Brandseeschwalben, Spatel-/Schmarotzerraubmöwen, übersommernde Eis-/Prachttaucher, Gänse-/Bartgeier – sowie einen Überblick des regionalen Kranichdurchzugs.
Ausgiebige Diskussionen, sowie Anregungen und Appelle von Dirk Alfermann und Bernd-Ulrich Rudolph zur Schlafplatzzählung von Kornweihen und Kormoranen schlossen den informativen Abend ab.
Falls die Situation es zulässt, planen wir eine OAG-Exkursion am Chiemsee zwischen Weihnachten und Hl. Drei Könige. Näheres hierzu wird kurzfristig über die bekannten Kanäle mitgeteilt. Der nächste Stammtisch wird voraussichtlich Ende Januar/Anfang Februar mit einer Vorstellung der verschiedenen ornithologischen Monitoring-Programme stattfinden. Eine gesonderte Einladung hierzu wird noch folgen.
Wiederauflage des Stammtisches war großer Erfolg
Das Interesse war außerordentlich groß: nach langer Pause wurde der Stammtisch der OAG-Chiemsee wieder mit großem Erfolg neu aufgelegt. Nachdem der Priener Biologie-Student Max Kurzmann die Winterzeit damit verbracht hat aus den zahlreichen Daten insbesondere aus ornitho.de eine umfangreiche ornithologische Zusamenenfassung des vergangenen Jahres zu erstellen, wurde die Gelegenheit genutzt die Highlights und besonders interessanten Beobachtungen hier nochmal zu präsentieren, ergänzt durch Informationen zum Karmingimpel von Niko Mandl.
Weitere Beiträge des Abends informierten über das Nachtzug-Audiomonitoring (Niko Mandl), die internationale Wasservogelzählung (Ulrike Riedel), das Monitoring häufiger Brutvögel (Niko Mandl), das Kiebitz-Projekt im Landkreis TS (Carsten Vogt), die Wiesenbrüterkartierung (Niko Mandl) und das Spechtmonitoring (Frank Weiß).
Desweiteren wurden Themen wie die eigene Website www.oag-chiemsee.de (Marc Kurzmann) und das Herzensprojekt von Walter Mandl: Hilfe für die Flußseeschwalbe mittels neuem Brutfloß nach Starnberger Vorbild vorgestellt.
Die zahlreichen Dikussionsbeiträge während des Stammtisch-Abends haben das große Interesse am Austausch noch einmal bestätigt und uns darin bestärkt mit dem Stammtisch und der OAG-Chiemsee weiter zu machen.
Wir freuen uns sehr auf tatkräftige Unterstützung und aktives Mitmachen, sei es über Vortrags-Themen am Stammtisch, Mitwirken in Arbeitskreisen, Koordination im Projekt, Anregung für gemeinsame Aktivitäten oder teilen von Informationen.