Nach dem außergewöhnlich vogelarmen Februar des letzten Jahres wartete die diesjährige Februarzählung am 15.02.2025 mit einer durchschnittlichen Gesamtzahl auf: 11.708 Wasservögel wurden erfasst (gegenüber 6.505 Ind. im vergangenen Jahr, aber auch 19.240 Ind im Februar 2017).
Sehr auffällig sind dieses Mal die geringen Blässhuhn-Bestände, mit 3.353 Ind. überhaupt die niedrigste Februarzahl der vergangenen 12 Jahre. Demgegenüber gab es aber mit 4.551 Reiherenten den zweithöchsten Wert dieser Art im Februar (nur 2017 gab es mit 4.971 Enten mehr). Noch erstaunlicher ist, dass erstmalig im Februar nicht das Blässhuhn der zahlenmäßig häufigste Vogel war, sondern die Reiherente. Die meisten anderen Tauchenten waren allerdings eher unterdurchschnittlich vertreten – die Kolbenente war sogar überhaupt nicht anzutreffen (erstmalig innerhalb der letzten 12 Jahre!), immerhin von den Meeresenten gab es ein paar Meldungen vom Ostufer (3 Bergenten, von denen sich seither bis über 30 am See aufhalten, 2 Eisenten – immer noch regelmäßig zu sehen).
Bedingt durch den weiterhin äußerst niedrigen Wasserstand, waren die Schwimmentenbestände wieder verhältnismäßig hoch mit Februar-Rekordwerten von Spießenten (56 Ind.) und Löffelenten (32 Ind.). Ansonsten lagen alle anderen Arten im Bereich der zu dieser Jahreszeit erwartbaren Mengen.
Erwähnenswert sind noch folgende besondere Beobachtungen: 1 Mittelsäger, 1 Zwergsäger, 1 Rothalstaucher
Der Reihe nach die Top-10 Arten: Reiherente (4.551 Ind. / 38,9%), Blässhuhn (3.353 Ind. / 28,6%), Stockente (1.029 Ind. / 8,8%), Graugans (652 Ind. / 5,6%), Schellente (508 Ind. / 4,3%), Lachmöwe (329 Ind. / 2,8%), Krickente (214 Ind. / 1,8%), Tafelente (195 Ind. / 1,7%), Schnatterente (132 Ind. / 1,1%), Haubentaucher (97 Ind. / 0,8%).
Hier noch zwei Grafiken, die Vergleiche der Februar-Zahlen seit 2013 erlauben. Das erste Diagramm zeigt, wie sich das Zahlen-Verhältnis von Blässhuhn und Reiherente erstmalig gewendet hat. Das zweite Diagramm vergleicht die Tauchenten-Zusammensetzung der letzten Jahre. Man erkennt, dass die Reiherente in den letzten Jahren deutlich an Dominanz gewinnt.


Weiterhin habe ich noch die aktuellen Zahlen der parallel laufenden Kormoran-Schlafplatzzählung zusammengestellt. Aus den Landkreisen RO/TS/BGL sind mir für Februar nur mehr zwei(!) besetzte Schlafplätze bekannt:
- RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham: 119 Ind.
- RO Hartsee (Eggstätt): 36-46 Ind.
Der große Schlafplatz am Langbürgner See war im Februar komplett verwaist.