Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse März 2025

Nicht ganz optimal waren die Verhältnisse bei der Chiemsee-Wasservogelzählung am 15. März 2025: frischer Wind, Wellengang und frostige Temperaturen erschwerten die Zählung insbesondere auf den offeneren Wasserflächen. Nichtsdestotrotz bewegt sich die Gesamtzahl von 6.205 Wasservögeln wieder auf durchschnittlichem März-Niveau und somit deutlich mehr Vögel als im Vorjahres-März (3.804 Ind.).

Die weiterhin andauernde Phase mit sehr niedrigem Wasserstand (das letzte Mal war er im Oktober 2023 so niedrig) bedingte insbesondere gute Zahlen bei den Schwimmenten. Grundsätzlich liegen wir – abgesehen von den Möwen – bei allen Artengruppen im zu erwartenden Zahlenbereich. Bei den Möwen sind es die Lachmöwen, von denen mit 121 Ind. der niedrigste Wert seit mind. 12 Jahren ermittelt wurde.

Spannend weiterhin sind die seltenen „Meerenten“, die mit 28 Bergenten und 2 Trauerenten vertreten waren – die 3 Eisenten und 2 Samtenten, die sich schon seit längerem (und wohl immer noch!) am See aufhalten wurden wohl übersehen.

Erstmals bei einer Märzzählung wurden Rohrweihen beobachtet – und das gleich 3 mal! Von dieser Art gibt es immer häufiger Beobachtungen bereits im Winter und im frühen Frühjahr.

Der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (2.462 Ind. / 39,7%), Reiherente (1.798 Ind. / 29%), Stockente (520 Ind. / 8,4%), Schellente (193 Ind. / 3,1%), Krickente (157 Ind. / 2,5%), Kolbenente (151 Ind. / 2,4%), Großer Brachvogel (121 Ind. / 2%), Lachmöwe (121 Ind. / 2%), Mittelmeermöwe (112 Ind. / 1,8%), Haubentaucher (107 Ind. / 1,7%).

Die zwei anschließenden Grafiken stellen einen Vergleich der März-Zahlen seit 2013 dar. Das erste Diagramm zeigt die Entwicklung der verschiedenen Artgruppen, während das zweite Diagramm die Entwicklung der Möwen aufzeigt.

Weiterhin habe ich noch die aktuellen Zahlen der parallel laufenden Kormoran-Schlafplatzzählung zusammengestellt. Aus den Landkreisen RO/TS/BGL sind mir für März folgende besetzte Schlafplätze bekannt:

  • RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham: 178 Ind.
  • RO6 Langbürgner See: 108 Ind.
  • Osternach/Prien: bereits Betrieb mit Nestbau; ca. 40 Ind.
  • RO Hartsee (Eggstätt): 36 Ind.
  • BGL Ainring: 45 Ind.

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse Februar 2025

Nach dem außergewöhnlich vogelarmen Februar des letzten Jahres wartete die diesjährige Februarzählung am 15.02.2025 mit einer durchschnittlichen Gesamtzahl auf: 11.708 Wasservögel wurden erfasst (gegenüber 6.505 Ind. im vergangenen Jahr, aber auch 19.240 Ind im Februar 2017).

Sehr auffällig sind dieses Mal die geringen Blässhuhn-Bestände, mit 3.353 Ind. überhaupt die niedrigste Februarzahl der vergangenen 12 Jahre. Demgegenüber gab es aber mit 4.551 Reiherenten den zweithöchsten Wert dieser Art im Februar (nur 2017 gab es mit 4.971 Enten mehr). Noch erstaunlicher ist, dass erstmalig im Februar nicht das Blässhuhn der zahlenmäßig häufigste Vogel war, sondern die Reiherente. Die meisten anderen Tauchenten waren allerdings eher unterdurchschnittlich vertreten – die Kolbenente war sogar überhaupt nicht anzutreffen (erstmalig innerhalb der letzten 12 Jahre!), immerhin von den Meeresenten gab es ein paar Meldungen vom Ostufer (3 Bergenten, von denen sich seither bis über 30 am See aufhalten, 2 Eisenten – immer noch regelmäßig zu sehen).

Bedingt durch den weiterhin äußerst niedrigen Wasserstand, waren die Schwimmentenbestände wieder verhältnismäßig hoch mit Februar-Rekordwerten von Spießenten (56 Ind.) und Löffelenten (32 Ind.). Ansonsten lagen alle anderen Arten im Bereich der zu dieser Jahreszeit erwartbaren Mengen.

Erwähnenswert sind noch folgende besondere Beobachtungen: 1 Mittelsäger, 1 Zwergsäger, 1 Rothalstaucher

Der Reihe nach die Top-10 Arten: Reiherente (4.551 Ind. / 38,9%), Blässhuhn (3.353 Ind. / 28,6%), Stockente (1.029 Ind. / 8,8%), Graugans (652 Ind. / 5,6%), Schellente (508 Ind. / 4,3%), Lachmöwe (329 Ind. / 2,8%), Krickente (214 Ind. / 1,8%), Tafelente (195 Ind. / 1,7%), Schnatterente (132 Ind. / 1,1%), Haubentaucher (97 Ind. / 0,8%).

Hier noch zwei Grafiken, die Vergleiche der Februar-Zahlen seit 2013 erlauben. Das erste Diagramm zeigt, wie sich das Zahlen-Verhältnis von Blässhuhn und Reiherente erstmalig gewendet hat. Das zweite Diagramm vergleicht die Tauchenten-Zusammensetzung der letzten Jahre. Man erkennt, dass die Reiherente in den letzten Jahren deutlich an Dominanz gewinnt.

Weiterhin habe ich noch die aktuellen Zahlen der parallel laufenden Kormoran-Schlafplatzzählung zusammengestellt. Aus den Landkreisen RO/TS/BGL sind mir für Februar nur mehr zwei(!) besetzte Schlafplätze bekannt:

  • RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham: 119 Ind.
  • RO Hartsee (Eggstätt): 36-46 Ind.

Der große Schlafplatz am Langbürgner See war im Februar komplett verwaist.

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse Januar 2025

Der Trend des individuenstarken Dezembers scheint sich im Januar fortzusetzen: bei der vergangenen Wasservogelzählung vom 11.01.2025 waren so viele Wasservögel an einem Januar wie seit mindestens 2013 nicht mehr festgestellt worden. In der Summe waren es 15.574 Vögel – verglichen zum Vorjahres-Januar ziemlich genau die doppelte Menge.

Für die folgenden Betrachtungen werden immer die Januar-Zählungen aus dem mir vollständig vorliegende Vergleichszeitraum seit 2013 herangezogen. So gab es bei Höckerschwan und Graugans mit 212 Ind. bzw. 673 Ind. jeweils Januar-Maxima. Begünstigt durch den weiterhin sehr niedrigen Wasserstand, warten auch die Schwimmenten mit guten Zahlen auf. Allen voran Krickente mit 372 Ind. zweithöchster Wert, Schnatterente mit 253 Ind. höchster Wert und Löffelente mit 72 Ind. ebenfalls höchster Wert. Spannend ist die Betrachtung der beiden zahlenmäßig am stärksten vertretenden Wasservögel: das Blässhuhn knüpft mit 5.938 Ind an die Zahlen an, die es vor zehn und mehr Jahren gab, während die Reiherente mit 4.616 Ind. den höchsten Wert seit langem zu verzeichnen hat.

Erwähnenswerte Beobachtungen waren sonst auch noch: 8 Singschwäne, 25 Blässgänse, 30 Brandgänse, 3 Bergenten, 1 Mittelsäger. Interessant außerdem: weiterhin verhältnismäßig viele Wasserrallen– und Eisvogel-Beobachtungen. Auf der anderen Seite fallen die ungewöhnlich niedrigen Sturmmöwen-Zahlen auf – wie schon die gesamte Saison bisher.

Der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (5.938 Ind. / 38,1%), Reiherente (4.616 Ind. / 29,6%), Stockente (1.194 Ind. / 7,7%), Graugans (673 Ind. / 4,3%), Tafelente (630 Ind. / 4%), Schellente (485 Ind. / 3,1%), Lachmöwe (386 Ind. / 2,5%), Krickente (372 Ind. / 2,4%), Schnatterente (253 Ind. / 1,6%), Höckerschwan (212 Ind. / 1,4%).

In der Abbildung unten noch ein Vergleich zur geografischen Verteilung. Gegenübergestellt wird einerseits die Verteilung nach Individuen (links) und die Arten-Anzahl (rechts). Man erkennt, dass zwar die Zählstrecken „Mühln bis Gstadt“ (2.676 Ind.) und auch „Seebruck Ost“ (1.744 Ind) recht hohe Gesamtzahlen aufweisen, allerdings bzgl. der Arten-Diversität den Strecken mit strukturreichem Ufer und Flachwasserzonen (insbes. West- und Südufer, max 23 Arten) zurückstecken müssen.

Weiterhin habe ich noch die aktuellen Zahlen der parallel laufenden Kormoran-Schlafplatzzählung zusammengestellt:

  • RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham: 152 Ind.
  • RO2 Inn bei Fischbach: 0 Ind
  • RO3 Inn-Altwasser Pfaffenhofen: 0 Ind.
  • RO4 Inn bei Pfraundorf: nicht mehr geprüft
  • RO5 Happinger See: nicht mehr geprüft
  • RO6 Langbürgner See: 114 Ind.
  • RO Prien/Osternach: 0 Ind.
  • RO Hartsee (Eggstätt): 36 Ind.
  • RO Hofsee (Eggstätt): 0 Ind.
  • Vagener Stausee: 0 Ind.
  • Höglinger Weiher: 0 Ind.
  • TS2 Tiroler Ache/Lachsgang: nicht mehr geprüft
  • TS3 Waginger See: 0 Ind.
  • TS4 Alz nördl. Truchtlaching (Poing): 2 Ind.
  • TS5 Hirschauer Bucht: nicht mehr geprüft
  • TS6 Krautinsel: nicht mehr geprüft
  • TS Bansee (Seeon): 0 Ind.   
  • TS Seebruck-Esbaum: 6 Ind.   
  • TS Tachinger See: nicht mehr geprüft
  • BGL Ainring: 0 Ind.

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse Dezember 2024

Bei guten und relativ warmen Verhältnissen verlief die letzte Chiemsee-Wasservogelzählung des Jahres am 14.12.2024. Mit insgesamt 14.489 Wasservögeln lag die Zahl ziemlich genau im Dezember-Mittel der letzten 13 WVZ-Saisons (15.073 Ind.); betrachtet man aber die letzten 7 Saisons, wurden allerdings nur im Dez. 2021 mit 15.960 Ind. mehr Vögel gezählt. Diese Größenordnung der anwesenden Wasservögel ist seit Oktober recht beständig: Oktober: 14.242 ind., November: 14.149 Ind. und Dezember: 14.489 Ind.

Über die Zählung selbst lässt sich nicht viel Ungewöhnliches berichten. Betrachtet man als Vergleich die Dezember-Werte der vorangegangenen 12 WVZ-Saisons, gab es Ausschläge nach oben bei den Höckerschwänen mit einem Dezember-Maximum von 138 Ind., ähnlich bei Schnatterente (300 Ind., dritthöchster Wert) und Krickente (467 Ind., zweithöchster Wert). Ebenso präsentieren sich die Taucher zahlenmäßig überdurchschnittlich: Zwergtaucher (60 Ind., höchster Wert), Schwarzhalstaucher (54 Ind., dritthöchster Wert) und Prachttaucher (wie vergangenes Jahr 31 Ind.).

Demgegenüber stehen die Werte von Tafelente, mit 509 Ind. niedrigster Dezember-Wert und Kolbenente (7 Ind., zweitniedrigster Wert). Außerdem waren auch die Möwen durchgängig unterdurchschnittlich vertreten.

Der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (6.109 Ind. / 42,2%), Reiherente (3.549 Ind. / 24,5%), Stockente (1.067 Ind. / 7,4%), Graugans (776 Ind. / 5,4%), Tafelente (509 Ind. / 3,5%), Krickente (467 Ind. / 3,2%), Schellente (336 Ind. / 2,3%), Schnatterente (300 Ind. / 2,1%), Lachmöwe (288 Ind. / 2%), Haubentaucher (214 Ind. / 1,5%).

Die Verteilung der Top-5-Arten auf die verschiedenen Zählstrecken. Auffällig ist, dass sich an den zwei Stellen mit den größten Wasservogelmengen (Chiemsee-Westufer bzw. Schützing bis Hagenau am Ostufer) das Verhältnis zwischen Blässhuhn und Reiherente geradezu gegensätzlich darstellt: Am Westufer dominiert das Blässhuhn, während am Ostufer die Reiherente deutlich zahlreicher ist:

Das Verhältnis zwischen Schwimmenten, Tauchenten und Blässhuhn in dieser Saison von Sept-Dez. Der Anteil der Tauchenten schnellt im Oktober sprunghaft in die Höhe und nimmt seither langsam aber beständig ab, während das Blässhuhn eine leichte und beständige Zunahme zu verzeichnen hat. Der Schwimmentenbestand scheint dahingegen stark wasserstandsabhängig zu sein (siehe auch meine Zusammenfassung zur letzten WVZ-Saison):

Die nächste Zählung findet dann wieder am Samstag, 11.01.2025 statt. Bitte rechtzeitig melden, wenn eine Zählstrecke nicht wahrgenommen werden kann, damit wir entsprechend für Ersatz sorgen können.

Weiterhin habe ich noch die aktuellen Zahlen der parallel laufenden Kormoran-Schlafplatzzählung zusammengestellt:

  • RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham: 134 Ind.
  • RO2 Inn bei Fischbach: ???
  • RO3 Inn-Altwasser Pfaffenhofen: 0 Ind.
  • RO4 Inn bei Pfraundorf: 0 Ind.
  • RO5 Happinger See: nicht mehr geprüft
  • RO6 Langbürgner See: 126 Ind.
  • RO Prien/Osternach: 0 Ind.
  • RO Hartsee (Eggstätt): 37 Ind.
  • RO Hofsee (Eggstätt): nicht mehr geprüft
  • TS2 Tiroler Ache/Lachsgang: 0 Ind.
  • TS3 Waginger See: 0 Ind. (?)
  • TS4 Alz nördl. Truchtlaching (Poing): 0 Ind.
  • TS5 Hirschauer Bucht: nicht mehr geprüft
  • TS6 Krautinsel: nicht mehr geprüft
  • TS Bansee (Seeon): 7 Ind.   
  • TS Seebruck-Esbaum: 28 Ind.   
  • TS Tachinger See: nicht mehr geprüft
  • BGL Ainring: 18 Ind.

Auffällig ist hier die starke Fluktuation an den verschiedenen Schlafplätzen. Während Ainring zu Sainsonbeginn noch den größten Schlafplatz verzeichnete, sind mittlerweile der Inn bei Freiham und der Langbürgner See am bedeutendsten. Andere Schlafplätze haben sich mittlerweile komplett aufgelöst: Inn-Altwasser Pfaffenhofen, Prien/Osternach.

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse November 2024

Ein wenig musste man sich zur November-Zählung am Samstag, 16.11.2024 gedulden, bis sich der dichte Morgen-Nebel dann um etwa 9:30 Uhr (zumindest am Westufer) zügig verzogen hatte. Aber dann boten sich den Zählern perfekte Verhältnisse bei Windstille und strahlendem Sonnenschein. Ganz im Gegensatz zur vorangegangenen Wasservogelzählung präsentierte sich der Wasserstand mittlerweile auf sehr niedrigem Niveau – beinahe schon auf Jahrestiefstand. Dementsprechend waren die schlick- und flachwasserliebenden Wasservögel durchweg mit überdurchschnittlichen Zahlen vertreten: genannt seien hier Schnatterente (581 Ind.), Pfeifente (44 Ind.), Krickente (370 Ind.), Spießente (50 Ind.), Löffelente (84 Ind.) und Bekassine (24 Ind.) – bei der Schnatterente handelt es sich sogar dem höchsten WVZ-Wert überhaupt seit mindestens 13 Jahren. Bei Krick-, Pfeif- und Spießente um die zweithöchsten Novemberzahlen und bei der Bekassine sogar die höchste Novemberzahl in diesem Zeitraum.

Spannend – weil dem regelmäßigen Vogelbeobachter am See sicherlich auch schon aufgefallen – ist die ebenfalls starke Anwesenheit von Eisvogel (9 Ind.) und Wasserralle (7 Ind.), in Absolutzahlen allerdings beide auf niedrigem Niveau.

Auf der anderen Seite stehen die Tauchenten und Säger: Tafelente (655 Ind.), Schellente (80 Ind.), Kolbenente (50 Ind.), Gänsesäger (51 Ind.) deutlich unterdurchschnittlich, Reiherente dahingehend (3.814 Ind.) auf gutem Durchschnittsniveau.

Die Gesamtsumme der vergangenen Wasservogelzählung liegt mit insgesamt 14.149 Ind. auf einem erwartbaren Niveau.

Hier noch der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (5.397 Ind / 38,1%), Reiherente (3.814 Ind / 27%), Graugans (1.199 Ind / 8,5%), Stockente (676 Ind / 4,8%), Tafelente (655 Ind / 4,6%), Schnatterente (581 Ind / 4,1%), Krickente (370 Ind / 2,6%), Haubentaucher (271 Ind / 1,9%), Lachmöwe (191 Ind / 1,3%), Höckerschwan (118 Ind / 0,8%).

Als Besonderheiten dieser Wasservogelzählung wären 4 Zwergscharben (die sich seit 22.10. am Chiemsee aufhalten), 1 Rothalstaucher und 3 Rohrdommeln zu nennen.

November-Verteilung von Blässhuhn und Tauchenten auf die Chiemsee-Zählstrecken

November-Verteilung der Schwimmenten auf die Chiemsee-Zählstrecken

Desweiteren will ich noch ein Update zur Kormoran-Schlafplatzzählung geben, die dieses Jahr wieder bayernweit durchgeführt wird. Folgende (potenzielle) Schlafplätze wurden bisher geprüft bzw. bezählt (angeg. Anzahl der letzten Zählung):

  • RO1 Vogelfreistätte Innstausee Freiham    145 Ind.
  • RO2 Inn bei Fischbach    ?
  • RO3 Inn-Altwasser Pfaffenhofen    Zahlen liegen mir nicht vor
  • RO4 Inn bei Pfraundorf    ?
  • RO5 Happinger See    0 Ind.
  • RO6 Langbürgner See    2 Ind.
  • RO Prien/Osternach    34 Ind.
  • RO Hartsee (Eggstätt)    30 Ind.
  • RO Hofsee (Eggstätt)    0 Ind.
  • TS2 Tiroler Ache/Lachsgang    ?
  • TS3 Waginger See    30 Ind.
  • TS4 Alz nördl. Truchtlaching (Poing)    0 Ind.
  • TS5 Hirschauer Bucht    0 Ind.
  • TS6 Krautinsel    0 Ind.
  • TS Bansee (Seeon)        10 Ind.   
  • TS Seebruck-Esbaum        32 Ind.   
  • TS Tachinger See    0 Ind.
  • BGL Ainring    52 Ind.

Wer weitere Schlafplätze kennt, ist herzlich eingeladen mitzumachen. Zur Koordination am besten mit uns Kontakt aufnehmen über info@oag-chiemsee.de.

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse Oktober 2024

Der zur Septemberzählung hereingebrochene Dauerregen bescherte dem Chiemsee eine ungewöhnlich lang andauernde Hochwasserphase, die auch noch bei der vergangenen Oktoberzählung am 12.10. deutlich zu spüren war. Der Wasserstand lag mit 518,78m immer noch 58cm über Normalstand und erschwerte an einzelnen Stellen (z.B. Polizeisteg Prien) den Seezugang. Die Wiesenflächen insbesondere um den Irschener Winkel waren großflächig unter Wasser, sodass es nicht verwundert, dass gerade bei den Schwimmenten und auch den Limikolen deutlich geringere Zahlen zu verzeichnen waren, als zu erwarten wäre. Das fällt ganz deutlich bei den Krickenten (nur 8 Ind.!) und Spießenten (0 Ind.!) auf. Durch Beobachtungen an anderen Tagen wissen wir, dass beide Arten auf die überschwemmten Wiesenflächen ausgewichen sind, die nicht durch die WVZ abgedeckt wurden. Limikolen waren – mit Ausnahme des Großen Brachvogels – aufgrund der fehlenden Schlammflächen überhaupt nicht zu beobachten.

Wasserstandsentwicklung Stock/Chiemsee vom 1.Sept. – 26.Okt. 2024; Quelle: Hochwassernachrichtendienst Bayern

Insgesamt war die Gesamtzahl der verzeichneten Wasservögel mit 14.242.Ind. auf einem Niveau, das zwar deutlich unter dem des (rekordverdächtigen) Oktobers letzten Jahres liegt (19.616 Ind.), aber mehr oder weniger den Oktober-Durchschnitt der letzten Jahre widerspiegelt.

Das Blässhuhn ist weiterhin mit großem Vorsprung die häufigste Art am Chiemsee, hat aber mit 5.435 Ind. im Vergleich zum Vorjahr (9.868 Ind) deutliche Rückgänge – und auch im Vergleich zu den anderen Jahren ist die Zahl ungewöhnlich niedrig. Demgegenüber wurden bei den Tauchenten, insbes. Reiherente (3.708 Ind) und Tafelente (1.994 Ind.) eher überdurchschnittlich viele Vögel erfasst. Die Taucherzahlen liegen bei zu erwartenden Werten – hervorzuheben sind hier die drei beobachteten Rothalstaucher.

Hier noch der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (5.435 Ind / 38,2%), Reiherente (3708 Ind / 26%), Tafelente (1994 Ind / 14%), Graugans (977 Ind / 6,9%), Stockente (578 Ind / 4,1%), Haubentaucher (422 Ind / 3%), Lachmöwe (396 Ind / 2,8%), Schnatterente (212 Ind / 1,5%), Großer Brachvogel (118 Ind / 0,8%), Löffelente (60 Ind / 0,4%).

Die Oktober-Entwicklung von Blässhuhn, Reiherente und Tafelente über die letzten Jahre

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse September 2024

starker Dauerregen, hoher Wasserstand, unangenehmer Westwind, hoher Wellengang, eingeschränkte Sicht, Temperaturen nicht weit entfernt vom Nullpunkt – die Verhältnisse zum Zähl-Saisonauftakt am 14. September konnten kaum schlechter sein!

Nicht ganz verwunderlich ist daher, dass die Zahlen durchgehend auf niedrigem Niveau liegen und auch nicht in allen Bereichen mit den Zahlen der vergangenen Saisons vergleichbar sind; insgesamt waren es dementsprechend gerade mal 6.326 Wasservögel – verglichen mit den 12.293 Ind. im vergangenen September nur gut die Hälfte! Was bei nüchterner Betrachtung erschreckend wirkt, kann bei genaueren Analysen in Teilen etwas relativiert werden.

Vielleicht hilft bei der Vergleichs-Analyse auch die Aufteilung in Artengruppen:

Artgruppe09/202409/2023Mittel 2018-2023%-Abweichungen zu 2023 / Mittel 2018-2023
Schwäne/Gänse128110758411,56% / 21,91%
Schwimmenten31869791145,62% / 34,91%
Tauchenten11692572304345,45% / 38,42%
Säger371786320,79% / 58,73%
Taucher22437747159,42% / 47,56%
Kormorane/Reiher/Störche7421517034,42% / 43,53%
Rallen43116378563967,59% / 76,45%
Limikolen, Möwen, Seeschwalben6476313488,39% / 4,75%

Was auffällt: die Gruppen der Schwäne/Gänse und Limikolen/Möwen/Seeschwalben sind – verglichen mir den Vorjahren eindeutig unterrepräsentiert. Erklärbar sicherlich auch durch den hohen Wasserstand: den Limikolen boten sich keine Uferrastplätze mehr an und die Möwen / Graugänse lockten eher die überschwemmten Wiesen der Umgebung an. Eine ähnliche Erklärung – aber nicht ganz so gravierend – ist vermutlich auch für die Schwimmenten / Reiher gültig.

Bei den Tauchern kann man annehmen, dass durch die schlechte Sicht mit Wellengang und Gischt diese nicht alle im offenen Wasser erkannt werden konnten. Bleiben noch die zahlenmäßig größten Gruppen: Tauchenten und Rallen. Hier ist davon auszugehen, dass die ermittelten Zahlen mit einer geschätzten Abweichung von ca. 10-20% realistisch sind. Bei den Blässhühnern gab es tatsächlich auch schon Jahre mit geringeren September-Zahlen. Die Tauchenten, und hier insbes. die Reiherente, scheinen sich meiner Einschätzung nach in diesem Herbst bisher noch nicht in den Mengen am See aufzuhalten, wie in der Vergangenheit üblich.

Betrachtet man die einzelnen Gebiete, so sind die größten Bestands-Einbrüche für den Aiterbacher Winkel (389 vs 1.778 Ind) und die Hirschauer Bucht (1.000 vs 3.895 Ind) zu verzeichnen.

Sicherlich auch ganz klar den Wetterverhältnissen geschuldet ist die geringe Artenzahl gewesen. Spitzenreiter war der Irschener Winkel mit gerade mal 16 Arten – wenig, verglichen mit dem September 2023, an dem es dort 20 Arten waren und am Aiterbacher Winkel sogar 23.

Hier noch der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (4.311 Ind / 68,1%), Reiherente (505 Ind / 8%), Tafelente (380 Ind / 6%), Kolbenente (245 Ind / 3,9%), Stockente (185 Ind / 2,9%), Haubentaucher (166 Ind / 2,6%), Höckerschwan (127 Ind / 2%), Kormoran (62 Ind / 1%), Löffelente (52 Ind / 0,8%), Zwergtaucher (51 Ind / 0,8%).

Die Artenzusammensetzung und Gesamtmengen an den verschiedenen Zählstrecken

Wasservogelzählung Chiemsee: Saison 2023/24 in Zahlen

  • 8 Zähltage zwischen 16.09.2023 und 13.04.2024
  • 14 Zählstrecken
  • 27 Zähler – davon ca. 18 regelmäßig
  • ca. 135h Gesamt-Aufwand an 8 Zähltagen; d.h. pro Zähltag fast 17h
  • 75 Wasservogel-Arten (vergl. 2022/23: 63)
  • 74.628 gezählte Wasservögel (vergl. 2022/23: 80.676)
  • Maximum: 19.616 Wasservögel am 14.10.2023
  • Minimum: 1.791 Wasservögel am 13.04.2024
  • Maximal 42 Arten am 14.10.2023 und 16.03.2024
  • Minimal 30 Arten am 17.02.2024
  • Art mit der höchsten Tagessumme: Blässhuhn mit 9.868 am 14.10.
Verteilung der Wasservogel-Gruppen pro Zählmonat

Weitere Informationen mit vielen weiteren Grafiken sind auch kompakt in folgendem Dokument erhältlich: OAG-Chiemsee-Stammtisch_04-2024_Rueckblick-WVZ

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse April 2024

Bei sonnigem und sommerlichem Wetter ging am 13. April die Wasservogelzählung in die letzte Saisonrunde vor der Sommerpause. An den – gemessen an den Vormonaten – deutlich geringeren Zahlen der anwesenden Wasservögel war zu merken, dass ein Großteil der Rastvögel bereits zurück auf den Weg zu oder bereits in den Brutgebieten ist. Der Trend der niedrigen Zahlen der vergangenen Zähl-Monate setzte sich auch im April fort und mit gerade mal 1.791 Wasservögeln am gesamten Chiemsee gab es die geringste Menge an einem April. Die Größenordnung liegt vergleichbar niedrig mit der April-Zählung vom vergangenen Jahr (1.997 Ind.).

Betrachtet man die Aufteilung auf die einzelnen Artengruppen genauer, so sticht heraus, dass im Wesentlichen die Anwesenheit der Möwen den entscheidenden Unterschied zu den vorangegangenen Saisons ausmacht. Lässt man die Möwen in der Betrachtung mal aussen vor, so ist die Aprilzählung dann „nur“ noch etwa 400 Vögel unter dem bisherigen April-Durchschnitt (2013-2023 ohne Möwen: 2.040 Ind.).

Während die Schwimmenten leicht überdurchschnittlich anwesend waren, sind von Reiherente (mit 159 Ind. weniger als die Hälfte des Durchschnitts aus den Aprilbeobachtungen von 2013-2023) und Blässhuhn (360 Ind., Durchschnitt 2013-2023: 619) neue Negativwerte für den April zu verzeichnen, und erstmalig überhaupt wurde keine einzige Tafelente am ganzen See gesichtet. Etwas uneinheitlich war das Auftreten der Taucher: einerseits liegt der Haubentaucher mit 326 Ind. eher am oberen Rand der sonst im April beobachteten Haubentaucher, andererseits wurden Schwarzhalstaucher mit 7 Ind. (Durchschn. 56) und Zwergtaucher mit 2 Ind. (Durchschn. 8) kaum registriert.

Hier noch der Reihe nach die Top-10-Arten: Blässhuhn (360 / 20,1% Anteil), Haubentaucher (326 / 18,2%), Stockente (235 / 13,1%), Graugans (175 / 9,8%), Reiherente (159 / 8,9%), Lachmöwe (109 / 6,1%), Kolbenente (77 / 4,3%), Schellente (55 / 3,1%), Höckerschwan (50 / 2,8%), Krickente (50 / 2,8%)

An interessanten Beobachtungen sind noch hervorzuheben: 1 Rothalstaucher bei Seebruck, 1 Tüpfelsumpfhuhn im IW, die ersten Trauerseeschwalben bei Seebruck, sowie vereinzelte Zwergmöwen. Nur knapp verpasst bei der Zählung wurden die 2 Eisenten in der Hirschauer Bucht, die ein wenig später am Tag dort noch beobachtet werden konnten.

Ich danke an der Stelle nochmal allen Zählern für den großartigen Einsatz – und das nicht immer bei besten Bedingungen!

Eine ausführliche Zusammenfassung der vergangenen Saison 2023/24 wird es dann in einem Extra-Kapitel des Jahresberichts 2023 geben.

Auftreten der Möwen im April der letzten 12 Saisons

Auftreten der anderen relevanten Vogelgruppen außer Möwen im April der letzten 12 Saisons

Verteilung der Wasservögel auf die versch. Zählstrecken

Wasservogelzählung Chiemsee: Ergebnisse März 2024

Die weiterhin stagnierenden Zahlen im Vergleich zu den Vormonaten lassen mutmaßen, dass sich die Wasser-Rastvögel zu großen Teilen wohl schon wieder auf den Weg zurück in ihre Brutgebiete gemacht haben – das ist über die Jahre gesehen ganz normal und im Durchschnitt erreichen die Märzzahlen gerade mal etwa die Hälfte von dem, was im Februar noch zu sehen ist. Deutlich unterdurchschnittlich sind in diesem März die Zahlen mit gesamt 3.804 gezählten Vögeln. Der März-Schnitt der Jahre 2013-2023 liegt bei 6.562 Ind. Lediglich 2013/14 gab es mit 3.352 Ind. ähnlich niedrige Zahlen.

Was bei näherer Betrachtung auffällt ist, dass inbesondere die zahlenmäßig am stärksten vertretenen Tauchenten und Blässhühner in deutlich geringerer Zahl zu sehen waren: Reiherente: 60% vom Durchschnitt, Schellente: 53%, Blässhuhn: 52%). Ähnlich auch bei den Lappentauchern: Haubentaucher: 60%, Schwarzhalstaucher: 20%, während die Schwimmenten-Bestände eingermaßen stabil blieben.

Die Top-10-Arten der Reihe nach: Blässhuhn (1.416/ 37,2% Anteil), Reiherente (798 / 21%), Stockente (350 / 9,2%), Graugans(219 / 5,8%), Lachmöwe (190 / 5%), Schellente (135 / 3,5%), Krickente (108 / 2,8%), Schnatterente (76 / 1,9%), Mittelmeermöwe (71 / 1,9%), Haubentaucher (69 / 1,8%)

Erwähnenswert sind noch zwei Mittelsäger bei Chieming, sowie zwei Eisenten (je 1 in der Hirschauer Bucht und in Seebruck Ost).

Die Rastzahlen von Blässhuhn, Schwimmenten, Tauchenten und Tauchern im März zwischen 2013-2024 und ihre Anteile:

Die März-Verteilung der Wasservögel von 2019 – 2024

Verteilung 03/2019
Verteilung 03/2020
Verteilung 03/2021
Verteilung 03/2022
Verteilung 03/2023
Verteilung 03/2024