Der erste Eindruck schon während des Zählens am Zähltermin 11.10.2025 hatte nicht getäuscht: es sind dieses Mal ungewöhnlich viele Tafelenten unterwegs. Und so wurde mit 3.555 Ind. nicht nur der höchste Oktoberwert, sondern der höchste Wert überhaupt während einer WVZ seit mind. 2012 ermittelt. Ansonsten befinden wir uns mit insgesamt 17.698 Ind. im oberen Mittelfeld der im Oktober zu erwartenden Mengen.
Am zahlreichsten waren – wie üblich – die Blässhühner, die mit 7.700 Ind. etwas über Durchschnitt lagen. Ebenso überdurchschnittlich im Oktober, wenn auch in weitaus geringerer Zahl waren die Schwarzhalstaucher mit 43 Ind und die Pfeifenten mit 20 Ind. zu sehen – das sind bei beiden die höchsten Oktoberwerte seit mind. 2012; und auch die Graugans gehört in die Kategorie „überdurchschnittlich“ mit festgestellten 1.045 Ind.
Demgegenüber gab es mit gerade mal 63 Schnatterenten die geringste Oktoberzahl dieser Art seit 2012. Und auch die Lachmöwe lag mit 384 Ind. etwa bei der Hälfte der Ind., die im Oktobermittel sonst zu erwarten wären. Von den in den letzten Jahren im Oktober stets schon anwesenden Seetauchern scheint noch nicht viel bei uns im Süden angekommen zu sein. Gerade mal ein Prachttaucher war zu sehen – das ist etwas überraschend, waren doch die Seetaucher seit 2021 regelmäßig in mehreren Ind. (bis zu 19!) gezählt worden.
Der Reihe nach die Top-10 Arten: Blässhuhn (7.700 Ind. / 43,5%), Tafelente (3.555 Ind. / 20,1%), Reiherente (2.880 Ind. / 16,3%), Graugans (1045 Ind. / 5,9%), Stockente (646 Ind. / 3,7%), Haubentaucher (479 Ind. / 2,7%), Lachmöwe (384 Ind. / 2,2%), Krickente (163 Ind. / 0,9%), Mittelmeermöwe (140 Ind. / 0,8%), Höckerschwan (104 Ind. / 0,6%).
Das nachstehende Diagramm und die Karte veranschaulichen die Oktober-Entwicklung der Tafelente seit 2012, sowie die räumliche Verteilung am Chiemsee während der vergangenen Wasservogelzählung. Sie scheint dabei klar das Nord- und Westufer zu bevorzugen, während sie im Osten und Südosten deutlich unterrepräsentiert ist:

















